Hui in Stockholm, pfui in der Lausitz – Vattenfalls „Greenwashing“ ein Schuss in den Kohleofen

Nach der Bekanntgabe der neuen Geschäftspolitik des schwedischen Vattenfall-Eigners auf einer außerordentlichen Hauptversammlung in Stockholm hat die Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Brandenburger Landtag das Unternehmen aufgerufen, sich in Deutschland von der Braunkohle- verstromung zu verabschieden.

29.11.12 –

Nach der Bekanntgabe der neuen Geschäftspolitik des schwedischen
Vattenfall-Eigners auf einer außerordentlichen Hauptversammlung in
Stockholm hat die Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Brandenburger
Landtag das Unternehmen aufgerufen, sich in Deutschland von der
Braunkohleverstromung zu verabschieden. „Die Braunkohle ist ein
Auslaufmodell und für die Energieversorgung mittelfristig nicht mehr
notwendig, wie eine gestern vorgestellte Studie des Deutschen Instituts
für Wirtschaftsforschung einmal mehr deutlich gemacht hat“, sagte der
Vorsitzende der Fraktion, AXEL VOGEL. Er forderte Vattenfall auf, sich
von dem „energie- und klimapolitischem Irrweg, den das Unternehmen in
Deutschland bislang verfolgt“ zu verabschieden.

AXEL VOGEL betonte erneut, dass bis 2030 Brandenburg und Berlin
entsprechende Anstrengungen vorausgesetzt zu jeder Stunde des Jahres mit
Strom aus erneuerbaren Quellen versorgt werden könnten, wie eine Studie
seiner  und der bündnisgrünen Abgeordnetenhausfraktion erwiesen habe.

Auf der Hauptversammlung in Stockholm ist gestern verkündet worden,
dass Vattenfall künftig beim Ausbau der erneuerbaren Energien ein
höheres Wachstum erreichen will als auf den anderen Geschäftsfeldern.
Heute präzisierte das Unternehmen, dass es an laufenden
Braunkohlevorhaben in Deutschland festhalten werde.   

Dies illustriere die Zerrissenheit innerhalb des Vattenfall-Konzerns.,
sagte AXEL VOGEL. „Schon seit geraumer Zeit setzt der schwedische
Vattenfall-Eigner weniger auf fossile und mehr auf erneuerbare Energien.
Dieses Vorgehen hat er nun bekräftigt. Bei seinen deutschen Aktivitäten
setzt Vattenfall hingegen weiterhin voll und ganz auf die
klimaschädliche Braunkohle. Das passt nicht zusammen und zeigt: Hier
geht es um „Greenwashing“ und nicht um eine verantwortungsvolle
Unternehmenspolitik.“   

Diese Widersprüchlichkeit trete auch bei der Interpretation der
Geschäftspolitik im eigenen Unternehmen an den Tag: Gestern noch
bekräftigte das Unternehmen gegenüber den Potsdamer Neuesten
Nachrichten, dass künftig alles Geld für Neuinvestitionen in erneuerbare
Energien fließen werde und nur bei laufenden Projekten oder solchen, die
schon im Genehmigungsverfahren seien, Ausnahmen gemacht würden. Legt man
diese Aussage zugrunde, wären die geplanten Tagebaue Jänschwalde und
Welzow-Süd (Teilfeld II) sowie der geplante Neubau eines Kraftwerks in
Jänschwalde Geschichte. Doch heute ruderte die Geschäftsführung
zurück und präzisierte, dass Vattenfall weiterhin „Erhaltungs- und
künftige Ersatzinvestitionen“ in der Braunkohle tätigen werde. Das
freut die Brandenburger Landesregierung, verzögert aber letztendlich nur
die Umsetzung der Erkenntnis, dass Braunkohle keine Zukunft hat.

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Braunkohle

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