Bundesvorsitzende der Grünen am Braunkohle-Tagebau Welzow: Zerstörung von Heimat und Umwelt braucht ein mittelfristiges Ende

Auf ihrer bundesweiten Energietour besichtigte die Bundesvorsitzende von Bündnis 90/ Die Grünen Simone Peter zusammen mit der Brandenburger Landtagskandidatin für die Lausitz Heide Schinowsky am Dienstagvormittag die Verockerung mit braunen Eisenschlamm am Vetschauer Mühlenfließ und die Region um die Tagebau Welzow.

Auf ihrer bundesweiten Energietour besichtigte die Bundesvorsitzende von Bündnis 90/ Die Grünen Simone Peter zusammen mit der Brandenburger Landtagskandidatin für die Lausitz Heide Schinowsky am Dienstagvormittag die Verockerung mit braunen Eisenschlamm am Vetschauer Mühlenfließ und die Region um die Tagebau Welzow.

„Die massive Braunkohleverstromung zerstört nicht nur das Klima, sondern auch die Heimat und die Umwelt“, kritisierte Peter am Rand des aktiven Tagebaus Welzow I. Unverständnis äußerte die ehemalige Umweltministerin aus dem Saarland über die jüngste Genehmigung der rot-roten Landesregierung für den neuen Tagebau Welzow. „Die Zukunft gehört den Erneuerbaren Energien, aber die Brandenburger Regierung tut so, als ob die Energieerzeugung im 20. Jahrhundert stehen geblieben ist“. Erst am letzten Freitag wurde im Deutschen Bundestag lange über einen Einstieg in den Ausstieg aus der Braunkohleverstromung debattiert. Ein entsprechender Antrag der Bündnisgrünen wird nun in den zuständigen Ausschüssen weiter beraten. Auch sei es ein politisches Signal, dass im Kohleland NRW mit Garzweiler II erstmals ein bestehendes Abbaugebiet verkleinert wurde, so Peter. Für die Lausitz ist ein mittelfristiger Ausstieg aus der Braunkohle bis 2030 möglich, wie ein Gutachten der Brandenburger Bündnisgrünen ergeben hat. „Wenn der politische Wille vorhanden wäre, ist ein Ausstieg aus der Braunkohle möglich, ohne die Versorgungsicherheit zu gefährden “, erklärte Schinowsky.

Auf Einladung der Vorsitzenden des Welzower Umweltausschusses Hannelore Wodtke besichtigen die Grünenpolitikerinnen weiter das Peterhainer Fließ, das mit Wasser aus dem aktiven Tagebau Welzow I gespeist wird. Anwohner bemerken dort bereits seit dem Sommer 2013 eine verstärkte Verockerung von Gewässern. Eine kleine Anfrage der bündnisgrünen Landtagsabgeordneten Sabine Niels ergab, dass sich das braune Wasser im Rahmen der „wasserrechtlichen Erlaubnis“ bewege, berichtet Schinowsky. In einer von der bündnisgrünen Landtagsfraktion in Auftrag gegebenen Stichprobe von Wasser aus dem Petershainer Fließ unweit des Tagebaus lag der gemessene Eisenwert im Februar 2014 um das fast Zehnfache über dem zulässigen Wert. Diese Probe wies die Landesregierung zurück, und begründete die Werte mit Messfehlern. Eine Überprüfung der Messungen fand jedoch nicht statt. „Brandenburg darf nicht die Augen verschließen, dass auch aktive Tagebaue das Problem der Verockerung verschärfen“, forderte Schinowsky.

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Braunkohle

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