Landesregierung muss endlich substanzielles Entlastungspaket für Bildung vorlegen

Die Gespräche zwischen Bildungsministerium und Gewerkschaften liegen auf Eis – weil die Landesregierung weiterhin kein ernstzunehmendes Entlastungspaket vorgelegt hat. Dr. Andrea Lübcke, Landesvorsitzende der Brandenburger Bündnisgrünen, erklärt dazu:

„Die geplanten Einsparungen im Bildungsbereich werden Lehrerinnen und Lehrer über ihr Limit belasten und die Qualität der Bildung in Brandenburg deutlich verschlechtern – statt zu handeln, wird auf jetzt Zeit gespielt. Die Landesregierung muss endlich zu Potte kommen und ein Entlastungspaket für unsere Lehrkräfte vorlegen, das diesen Namen verdient und gleichzeitig die Qualität unseres Bildungssystems nicht weiter verschlechtert. Dass die Gewerkschaften unter diesen Bedingungen derzeit nicht bereit sind, weiter Gespräche zu führen, ist mehr als verständlich.

Auch Eltern und Schülerinnen und Schüler sind verunsichert. Es sind nur noch wenige Wochen bis zum neuen Schuljahr. Diese Zeit darf nicht ungenutzt verstreichen. Die Unklarheit über die tatsächlichen Maßnahmen belastet die gesamte Schulgemeinschaft.

Wenn etwa darüber nachgedacht wird, Lehrkräfte von Elterngesprächen zu entlasten oder die differenzierte Leistungsbewertung infrage zu stellen, geht das in die völlig falsche Richtung. Statt Raum für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Eltern und Lehrkräften zu schaffen – auch um frühzeitig über Förderbedarfe zu sprechen – werden auf diese Weise Defizite zementiert. Wird auf eine differenzierte Bewertung verzichtet, droht zudem, dass Lernschwierigkeiten erst spät erkannt werden – und gezielte Förderung erschwert wird.

Der Entlastungseffekt solcher Maßnahmen ist gering, der Schaden für die Bildungsqualität hingegen erheblich. So verspielt die Landesregierung Vertrauen – und Zukunft.

Ministerpräsident Woidke muss Bildung endlich zur Chefsache machen – und darf Minister Freiberg nicht alleine im Regen stehen lassen. SPD und BSW scheinen noch immer nicht begriffen zu haben, welchen Flurschaden sie mit ihrer bildungspolitischen Linie anrichten. Die Landesregierung darf sich nicht länger wegducken. Kosmetische Korrekturen helfen niemandem. Unsere Schulen brauchen tiefgreifende und ehrliche Lösungen.“

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