Mit der Vergabe des Großauftrags für die Hauptbauleistungen ist beim zweigleisigen Ausbau der Strecke Lübbenau–Cottbus ein entscheidender nächster Meilenstein erreicht. Bis Herbst 2026 läuft die Ausführungsplanung, anschließend beginnen die Bauarbeiten. Dafür wird die Strecke ab Ende 2026 ein Jahr lang gesperrt. Ab Ende 2027 sollen die Züge auf dem neuen zweiten Gleis rollen.
Die Bündnisgrünen Brandenburg sehen darin einen wichtigen Fortschritt für die Lausitz. Mit dem Projekt wird ein stabiler Halbstundentakt zwischen Berlin und Cottbus möglich, die Verlässlichkeit der Bahn steigt und die klimafreundliche Mobilität gewinnt. Gleichzeitig ist das Vorhaben ein zentraler Impuls für den Strukturwandel in der Region.
„Wir Bündnisgrüne begrüßen den angekündigten Baubeginn ausdrücklich – auch wenn man nüchtern sagen muss: Dieses Projekt hätte schon vor Jahren starten müssen. Seit es mal im Jahr 2003 im Bundesverkehrswegeplan stand, wurde das Projekt geschoben und die Menschen vertröstet. Zwei Jahrzehnte von der Ankündigung bis zum Baubeginn sind ein Armutszeugnis für die deutsche Planungspolitik“, sagt Clemens Rostock, Landesvorsitzender der Brandenburger Bündnisgrünen. „Umso wichtiger ist, dass die Region nun bald profitiert: Mit dem zweiten Gleis wird ein stabiler Halbstundentakt zwischen Berlin und Cottbus möglich. Mehr Züge, mehr Pünktlichkeit, weniger Abhängigkeit vom Auto – genau das braucht die Lausitz im Strukturwandel.“
Bündnisgrüne fordern Zug-Alternative über Calau während Jahressperrung
Eines ist jedoch klar: Bevor es besser wird, steht zunächst ein Jahr Unterbrechung an: „Für die vielen leidgeplagten Pendlerinnen und Pendler muss diese Sperrung mit so geringen Belastungen wie möglich gestaltet werden“, fordert Rostock. „Dafür braucht es durchgehende Zugverbindungen zwischen Berlin und Cottbus. Die Bündnisgrünen regen an: Eine Gleisalternative bestünde über Calau – bereits bei der großen Sperrung der Strecke Berlin–Lübbenau von 2010 bis 2011 wurde dort eine direkte Verbindung eingerichtet. Dieses Angebot muss jetzt erneut kommen, um die Einschränkungen für die Reisenden abzufedern.“