„Laut für Brandenburg“ – Brandenburger Bündnisgrüne wählen Juliana Meyer zur neuen Landesvorsitzenden

Die 55. Landesdelegiertenkonferenz der Brandenburger Bündnisgrünen setzte am 15. November 2025 in Fürstenwalde klare politische Signale. Unter dem Motto „Laut für Brandenburg“ positionierte sich der Landesverband geschlossen und engagiert für die kommenden Jahre – mit einem Schwerpunkt auf Bildung, Demokratie und einer starken Präsenz in den ländlichen Regionen.

Im Mittelpunkt stand die Wahl der neuen Landesvorsitzenden: Im Mittelpunkt stand die Wahl der neuen Landesvorsitzenden: Die 38-jährige Cottbuserin Juliana Meyer wurde mit 76 Stimmen (55,47 %) zur neuen Landeschefin gewählt. Ihre Mitbewerberin Svenja Künstler erhielt 56 Stimmen (40,88 %). In ihrer Vorstellung machte sie deutlich, wie zentral der Einsatz für Kinder, Jugend, Bildung und ländliche Räume für eine gerechte und demokratische Zukunft Brandenburgs ist. Als ostdeutsches Nachwendekind und erfahrene Ehrenamtsmanagerin formulierte sie ihre Motivation mit den Worten: „Ich werde mich in starken Bündnissen für Kinder, Jugend, Bildung und die ländlichen Räume einsetzen – und für diejenigen, die nicht immer genug Gehör finden.“ Mit ihr rückt eine Stimme in die Spitze, die soziale Fragen, Schutz unserer demokratischen Gesellschaft und ostdeutsche Perspektiven eng verbindet.

Ein zentrales Ergebnis des Parteitages war die breite Zustimmung zum Leitantrag gegen die geplanten Bildungskürzungen der Landesregierung – eingebracht von Andrea Lübcke, die mit dem Antrag ein klares Signal setzte, dass die Brandenburger Bündnisgrünen auch in der außerparlamentarischen Opposition eine starke Stimme für eine gute Bildungslandschaft bleiben. Die Delegierten kritisierten die Einsparungen als massiven Angriff auf frühkindliche Bildung, Unterrichtsversorgung, Jugendstrukturen sowie freie und kulturelle Bildungsträger. Die Botschaft des Parteitages war eindeutig: Brandenburg braucht eine Regierung, die in Bildung investiert und nicht die Grundlagen der Zukunftsfähigkeit dem Rotstift opfert.

Der Co-Landesvorsitzende Clemens Rostock übte deutliche Kritik an der SPD-BSW-Landesregierung, die aus seiner Sicht „chaotisch, instabil und ohne Zukunftsorientierung“ agiert. Die zahlreichen Konflikte, Rücktritte und internen Spannungen gefährdeten die Handlungsfähigkeit des Landes. Rostock forderte Klarheit und Konsequenz: „Diese Landesregierung ist kein Garant für Stabilität.“ Gleichzeitig warnte er davor, wie eng SPD und BSW in zentralen politischen Fragen inzwischen beieinander liegen – von der Russlandpolitik über die harte Linie in der Migrationspolitik bis hin zum Rückbau ökologischer Standards.

Auch aus Europa kamen mahnende Worte. Der Brandenburger Europaabgeordnete Sergey Lagodinsky schilderte eindringlich die globalen und regionalen Herausforderungen, vor denen Brandenburg steht, und kritisierte die Landesregierung scharf: „Unser Kontinent steht unter Druck, unsere Ressourcen werden geplündert, unsere Zukunft ist ungewiss. Über Schönefeld fliegen Drohnen, es fehlen Pflegekräfte, Wohnungen und Wasser. Und die Regierung in Potsdam beschäftigt sich mit sich selbst. Das ist kein Machtproblem, sondern ein Verantwortungsproblem.“ Er machte deutlich, dass Brandenburg angesichts geopolitischer Spannungen und sozialer Unsicherheiten eine handlungsfähige und verantwortungsvolle Führung brauche.

Der Brandenburger Bundestagsabgeordnete Michael Kellner appellierte ebenfalls an den Landesverband, gerade jetzt präsent zu sein. „Während die Landesregierung sich um sich selbst dreht, braucht es eine Kraft, die bei den Menschen ist. Ob bei Bosch in Nauen oder der DB-Werkstatt in Senftenberg – wir sind verlässliche Partner in diesen schweren Zeiten.“ Kellner hob hervor, dass politische Zukunftsarbeit im Gespräch mit Beschäftigten, Familien und Kommunen entsteht, nicht in Koalitionskrisen.

Darüber hinaus präsentierte der Landesvorstand eine anhaltend positive Mitgliederentwicklung. Mit fast 4.000 Mitgliedern sind die Brandenburger Bündnisgrünen so groß wie nie zuvor. Neue Ortsverbände wurden unter anderem in Nauen, Fehrbellin und Templin gegründet, viele Kreisverbände holen in der Mitgliederzahl zur SPD auf oder haben sie bereits überholt. Diese Dynamik zeigt: Der Landesverband wächst auch ohne Landtagsfraktion und ist im ganzen Land präsenter denn je.

Der Bundesvorsitzende Felix Banaszak würdigte diese Entwicklung und ermutigte die Delegierten, aus der außerparlamentarischen Opposition heraus „Flagge zu zeigen“. Brandenburg brauche mehr denn je eine starke demokratische Kraft, die Haltung zeigt und Verantwortung übernimmt.

Bei den Nachwahlen zum Landesvorstand wurden mehrere Positionen neu besetzt. Cindy Hahn (KV Uckermark) wurde mit 128 Ja-Stimmen (96,24 %) zur neuen frauenpolitischen Sprecherin gewählt. Für die zwei Frauenplätze im Landesvorstand setzten sich Sylvana Specht mit 123 Stimmen (95,35 %) und Paula Hofmann mit 111 Stimmen (86,05 %) durch. Den offenen Platz im Landesvorstand gewann Sebastian Koeppen (KV Märkisch-Oderland) mit 103 Stimmen (77,44 %). Er setzte sich gegen Wolf Langecker durch, der 19 Stimmen (14,29 %) erhielt.

Mit der Wahl von Juliana Meyer sowie dem komplettierten Landesvorstand, klaren Beschlüssen zur Bildungspolitik und deutlicher Unterstützung aus Bund und Europa gehen die Brandenburger Bündnisgrünen gestärkt in das Jahr 2026.

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