Die Mär vom teuren Ökostrom

Vattenfall will die Strompreise künftig um satte neun Prozent erhöhen. Grund: Die erneuebaren Energien trieben angeblich die Preise in die Höhe. Nichts als eine Mär, sagt Annalena Baerbock, die bündnisgrüne Landesvorsitzende.

Zu der für 01. Januar 2011 angekündigten Strompreiserhöhung um neun Prozent von Vattenfall sagt die Landesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen Brandenburg Annalena Baerbock:

 

„Die erneuerbaren Energien als Grund für die massive Strompreiserhöhung zu missbrauchen, ist unredlich gegenüber den Verbraucherinnen und Verbrauchern und in der Sache schlicht falsch.“

 

Wer damit argumentiere, dass die steigende Umlage für die Einspeisung von erneuerbaren Energien für die Preiserhöhung verantwortlich sei, verschweige, dass die geplante Strompreiserhöhung weit über den Anstieg der EEG-Umlage hinausginge. Wichtiger noch: Die Konzerne könnten die EEG-Umlage auch ohne Strompreiserhöhung problemlos wegstecken, so die Landesvorsitzende. „Schließlich hat die Einspeisung des angeblich preistreibenden Ökostroms in Wirklichkeit dazu beigetragen, dass die Stromeinkaufspreise am Markt in den vergangenen Jahren insgesamt deutlich sanken. Diese zusätzlichen Gewinne von Vattenfall und Co. wurden jedoch stillschweigend eingestrichen und nicht, wie es sich gehört, an die Kunden in Form einer Stromsenkung weitergegeben“, so Baerbock weiter.

 

Erst im Sommer war erneut herausgekommen, dass die vier großen Stromkonzerne massive Strompreissenkungen nicht an die Endverbraucher weitergegeben hatten und damit Gewinne von jährlich über 30 Milliarden Euro einfuhren. „Der teure Ökostrom ist nichts anderes als eine Mär der Energiekonzerne, um ihre unredliche Praxis, Gewinne in die eigene Tasche zu stecken und Mehrbelastungen allein den Verbrauchern aufs Auge zu drücken, zu rechtfertigen“, so Baerbock weiter. Sie wies darauf hin, dass nach der geplanten Preiserhöhung echter Ökostrom für viele Haushalte günstiger sei als Vattenfalls Atom- und Kohlestrom.

Bündnis 90/Die Grünen empfehlen daher erneut, den Umstieg zu einem der Ökostromanbieter, die von den Umweltverbänden empfohlen werden.

 

Das Vorgehen von Vattenfall mache auch noch einmal deutlich, dass der vor einigen Wochen angekündigte Strategiewechsel hin zu mehr erneuerbaren Energien pures ‚Greenwashing’ war, so die Landesvorsitzende. „In Wirklichkeit geht es Vattenfall um gnadenlose Gewinnmaximierung – auch auf Kosten der erneuerbaren Energien. Dies gilt im Übrigen auch für die Braunkohlverstromung in der Lausitz. Sollte sich diese für den Konzern finanziell nicht mehr lohnen, wird Vattenfall die Tagebaue schneller dicht machen, als es der Landesregierung lieb ist.“

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Energie | Pressemitteilung LV

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