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16.10.12 –
Zum morgigen Tag der Überwindung der Armut erklärt die bündnisgrüne Landesvorsitzende Annalena Baerbock:
„In keinem anderen Industrieland ist die soziale Durchlässigkeit in der Gesellschaft so gering wie in Deutschland. Und die Schere zwischen Arm und Reich geht - auch hier in Brandenburg - immer weiter auf. Kinder sind davon in besonderer Weise betroffen. Knapp jedes fünfte Kind in Brandenburg ist armutsgefährdet.“
Nach den Erhebungen des Amtes für Statistik Berlin-Brandenburg 2011 sind das 17,5% der Brandenburger Kinder unter 18 Jahren. Besonders häufig arm sind Kinder, die bei alleinerziehenden Eltern (35,8%) oder in Familien mit drei und mehr Kindern aufwachsen (20,4%).
„Diese Zahlen sind alarmierend denn das Aufwachsen in Armut bedeutet nicht nur eine finanzielle Schlechterstellung, sondern betrifft die gesamte Lebenssituation der Heranwachsenden. Armut führt zur Einschränkung von Teilhabemöglichkeiten am sozialen und kulturellen Leben, kurz: zu sozialer Ausgrenzung“, so Baerbock weiter.
Auf den Anfang kommt es an! Bündnis 90/Die Grünen wollen mit Maßnahmen gegen die Verstetigung von Armut möglichst früh ansetzen. Damit wollen wir den Teufelskreis durchbrechen und Kindern aus prekären Lebensverhältnissen gerechte Bildungs-und Teilhabechancen ermöglichen.
„Um die gesellschaftliche Isolation von Kindern in Armut aufzuheben, müssen wir sie unabhängiger von den Erwerbsbiographien ihrer Eltern machen. Dafür müssen wir die Ehe- und Familienförderung vom Kopf auf die Füße stellen. Die Stärkung des Trauscheins unabhängig von Kindern ist überholt, wie auch von Seiten der EU-Kommission angemahnt. Grüne wollen nicht die Ehe fördern, Kinder müssen im Mittelpunkt der Familienleistungen stehen.
Innerhalb unserer Partei werben wir daher für die Kindergrundsicherung, die Kinder existenzsichernd und unabhängig von der Form und dem finanziellen Hintergrund ihrer Familie unterstützt. Ebenso fordern wir von Bündnis 90/Die Grünen in Ergänzung zu einem gerechteren, inklusiven Bildungssystem ein eng gefächertes Betreuungs-und Unterstützungsnetz für armutsgefährdete Kinder und ihre Eltern. Dieses muss möglichst früh einsetzen und von der Schwangerschaft bzw. Geburt über Krippe, Kita, Grund- und weiterführende Schule bis zur Berufsausbildung reichen. Brandenburg ist beispielsweise hinsichtlich der Qualität der Kitas bei der frühkindlichen Bildung noch immer Schlusslicht. Da diese Maßnahmen nicht über Nacht umgesetzt werden können, ist unser Ziel die Regelsätze von Kindern aus armen Familien bis dahin zu erhöhen“, schließt die Landesvorsitzende.
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