Ideologie pur - K.o-Kriterium Braunkohle gefährdet moderne Energiewirtschaft

Der Landesvorsitzende von Bündnis 90/die Grünen, AXEL VOGEL, hat die Ankündigung der SPD, das Festschreiben der Braunkohleverstromung nach 2040 zur ausschlaggebenden Bedingung für Koalitionsverhandlungen zu machen, scharf kritisiert. "Die Art, wie die SPD die Braunkohle verteidigt, trägt ideologische Züge und ist zudem von einer erschreckenden Unkenntnis geprägt. Die SPD nimmt in Kauf, das Brandenburg auf dem Zukunftsfeld der klimafreundlichen Energieversorgung den Anschluss verliert und gefährdet damit das Entstehen neuer Arbeitsplätze" Äußerungen des wieder gewählten Fraktionsvorsitzenden Günter Baaske, zur Weiternutzung der Braunkohle gebe es keine Alternative, seien nachweislich falsch. "Im Gegenteil: Die langfristige Verstromung von Braunkohle in großen Grundlastkraftwerken blockiert die Integration der erneuerbaren Energien. Mit dem weiteren Anwachsen der Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien gibt es kein Sowohl-als-auch mehr, sondern nur noch ein Entweder/Oder. Das Land steht vor einer grundsätzlichen Entscheidungsalternative zwischen erneuerbaren Energien und fossilen Großkraftwerken." 

Brandenburg decke bereits heute 44 Prozent seines Stromsverbrauchs mit erneuerbaren Energien, sagte AXEL VOGEL. Selbst nach der bestehenden Energiestrategie der Landesregierung ließe sich dieser Anteil bis 2020 auf 100 Prozent erhöhen. "Dieser Zuwachs muss jedoch von einem Systemwechsel hin zu leistungsfähigeren Stromverteilungsnetzen und einem intelligenteren Strommanagement begleitet werden." Es müsse in Stromnetze, kleine Erdgaskraftwerke intelligente Stromzähler und Pumpspeicherwerke investiert, die Entwicklung von Hybridkraftwerken und virtuellen Kraftwerken gefördert werden. Fossil betriebene Grundlastkraftwerke haben in diesem System keinen Platz mehr.

AXEL VOGEL verwies auf eine Stellungnahme des Sachverständigenrats für Umweltfragen der Bundesregierung (SRU), der im Mai attestiert hatte, dass es "keine Nachfrage nach Grundlastkraftwerken" gebe. Wenn noch weitere Kohlekraftwerke gebaut oder die Laufzeiten von Atomkraftwerken verlängert würden, blockierte dies den Ausbau der erneuerbaren Energien. Die Basis der Stromversorgung in Deutschland werde nach Einschätzung des SRU in Zukunft ein "Grundstrom" sein, der vorwiegend aus Windenergieanlagen gespeist wird.

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