Keine Lehrerausstattung nach Kassenlage der Kommunen

Die Landesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen, SKA KELLER, hat Forderungen der Landtagsfraktionen von CDU und SPD, wonach Kommunen künftig selbst zusätzliche Lehrkräfte für ihre Schulen einstellen können sollen, kritisiert. "Hier erklären die Regierungsfraktionen die Personalplanung ihres eigenen Bildungsministeriums für gescheitert." Bildungsminister Rupprecht habe immer behauptet, es gebe ausreichend Lehrerinnen und Lehrer. Nun will seine Parteifreundin Klara Geywitz `Gemeinden, die ihr Geld in einen besseren Unterricht stecken wollen, die Möglichkeit dazu geben´". Zwar sei sie für mehr Mitsprache der Kommunen in der Bildungspolitik und eine bessere Kooperation zwischen Kommunen und Schulen. Für eine pädagogisch gebotene und den sozialen Verhältnissen angepasste Leh-rerInnenausstattung im gesamten Land Sorge zu tragen, sei jedoch Aufgabe der Landesregierung, sagte SKA KELLER. "Wenn wohlhabende Kommunen eigene Lehrer einstellen könnten, würde sich die Schieflage der Lebensverhältnisse zwi-schen berlinnahen und berlinfernen Regionen weiter verschärfen." Notwendig sei hingegen, dass das Land zusätzliche Lehrerinnen und Lehrer einstelle.

Die Äußerungen der Bildungsexperten von CDU und SPD seien auch vor dem Hintergrund des heute vorgestellten gemeinsamen Bildungsberichtes von Berlin und Brandenburg nicht nachvollziehbar, sagte SKA KELLER. Hier sei erneut der zunehmende Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und Bildungsgrad in Brandenburg herausgestellt worden. Dieser sei "zwischen 2000 und 2006 in Brandenburg bedeutsam angestiegen", heißt es im Bericht. "Käme es tatsächlich zu der von CDU und SPD geforderten Gesetzesänderung, würde sich Brandenburg endgültig vom Ziel der Chancengerechtigkeit verabschieden."

 

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