Platzeck schickt im Wahlkampf andere vor

Die Spitzenkandidatin von Bündnis 90/Die Grünen MARIE LUISE VON HALEM hat Vorhaltungen des brandenburgischen SPD-Spitzenkandidaten Matthias Platzeck widersprochen, die mit der SPD konkurrierenden Parteien machten bislang angeblich kaum Wahlkampf, und Platzeck vorgeworfen, Konflikten aus dem Weg zu gehen. "Platzeck setzt voll auf seinen Amtsbonus als Ministerpräsident. Der märkische SPD-Wahlkampf besteht aus der Inszenierung seiner Person. Zum Streitgespräch mit der politischen Konkurrenz über Inhalte ist Platzeck jedoch kaum bereit. Da zeigt er sich eher konfliktscheu und schickt lieber andere vor."

So gehöre Platzeck beispielsweise nicht zu den angefragten Politikern für das große TV-Streitgespräch des Rundfunks Berlin Brandenburg zur Landtagswahl am 22.September. Er habe die Einladung von Bürgern aus Märkisch-Oderland, die ihm kritische Fragen zur geplanten Verpressung von aus Braunkohle abgeschiedenem CO2 unter ihren Füßen stellen wollten, abgesagt. Von Podiumsdiskussionen zu kontroversen Themen, wie der geplanten "Uckermarkleitung", einer Höchstspannungsleitung durchs Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin, bleibe er fern. Zur "Diskussionsveranstaltung mit den SpitzenkandidatInnen zur Landtagswahl" des DGB am 3. September erscheint der SPD-Fraktionschef Günter Baaske.

"Ich glaube auch nicht, dass Herr Platzeck mit dem Besuch des `Damen-Sommer-Grand-Prix", der Begrüßung der Darsteller des Kurfürstenpaars auf der Oranienburger Gartenschau oder der Vorstellung seines Buchs dem Wahlkampf selbst Würze verleiht", sagte Frau von Halem.