Rupprecht redet Verantwortung für mangelnde DDR-Kenntnisse von SchülerInnen klein

Die Landesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen SKA KELLER hat Bildungsminister Holger Rupprecht vorgeworfen, sich der Verantwortung für die großen Wissenslücken von Brandenburgs Schülerinnen und Schülern beim Thema SED-Diktatur entledigen zu wollen. Zwar habe Rupprecht recht damit, dass die Familie und das soziale Umfeld mit meinungsprägend seien. Die im Sommer 2008 vom FU-Forschungsverbund SED-Staat veröffentlichte Studie zum DDR-Bild deutscher Schüler habe in Brandenburg jedoch nicht nur stark zu hinterfragende Ansichten, sondern auch ein erschreckendes Wissensdefizit offenbart, dessen Ursachen eindeutig im Unterricht zu suchen seien. "Wenn 16 Prozent der märkischen Schülerinnen und Schüler meinen, die Alliierten hätten die Mauer gebaut, ist das ein Alarmzeichen. Hier darf Rupprecht nicht mit dem Finger auf andere zeigen."

SKA KELLER forderte das Bildungsministerium auf, eine Ursachenanalyse für die in der Studie zu Tage tretenden Defizite anzustellen. "Sollte dabei herauskommen, dass die Lehrpläne ausreichend Platz für das Thema DDR-Geschichte vorsehen, gibt es offensichtlich ein Vermittlungsproblem." Sie könne sich vorstellen, dass es für Lehrerinnen und Lehrer, die schon zu DDR-Zeiten unterrichtet haben, teilweise Hemmschwellen bei dem Thema gebe. Dem müsse man dann mit einer grundsätzlichen Intensivierung von Fort- und Weiterbildungen zum Thema DDR-Geschichtsbild und Demokratie im Unterricht begegnen. "Doch während jedes gute Unternehmen mit Fort- und Weiterbildungen in den Kenntnisstand seiner MitarbeiterInnen investiert, glaubt die Landesregierung an dieser Stelle sparen zu können."

 

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