Wahlkampfgeschenk soll gescheiterte Bildungspolitik kaschieren

Die Landesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen, SKA KELLER, hat das am Wochenende vom SPD-Vorstand vorgestellte Bildungspaket kritisiert. "Was wie ein warmer Wahlkampfregen daherkommt, dürfte bald wieder verdunsten, denn unter dem Strich will die SPD weiter Lehrerstellen abbauen." Um die gravierenden Probleme seines Schulsystems wie die niedrige Abiturquote, die enorm hohe Zahl von Schulabbrechern, mäßige Schulleistungen und die geringe Bildungsgerechtigkeit in den Griff zu bekommen, brauche Brandenburg aber mehr LehrerInnen. "Was die SPD hier vorführt, ist ein durchsichtiges Manöver", sagte SKA KELLER. "Die Sozialdemokraten müssen sich fragen lassen, warum sie sieben Monate vor der Landtagswahl plötzlich die Schatzkiste öffnen, wo ihr eigener Minister doch vier Jahre Zeit hatte Veränderungen herbeizuführen."

Das Paket müsse vor dem Hintergrund des 2007 vorgelegten Schulressourcenkonzeptes betrachtet werden, wonach bis zum Schuljahr 2012/13 rund 3000 Vollzeitstellen abgebaut werden sollen, sagte SKA KELLER. Dringend gebotene Schritte, wie eine bessere individuelle Förderung der Schülerinnen und Schüler und eine Verjüngung des Lehrpersonals - nur 0,3 Prozent der LehrerInnen sind derzeit jünger als 30 Jahre - sind mit diesem `Bildungska-talog´ nicht zu machen.

SKA KELLER forderte die Landesregierung auf, sofort neue Lehrerinnen und Lehrer einzustellen, so dass diese bereits zum Beginn des Schuljahres 2009/10 ihren Dienst aufnehmen können, und dies nicht auf die Zeit nach den Landtagswahlen zu verschieben. Zudem müssen die Studienbedingungen für LehramtsstudentInnen verbessert und auf höhere AbsolventInnenzahlen hingearbeitet werden.