1. Höchste Zeit für eine neue Zeitkultur?

Stress, Hektik, ständige Erreichbarkeit: Die Beschleunigung und Verdichtung unserer Lebens- und Arbeitswelt haben unseren Alltag verändert.  Wer kennt nicht das Gefühl, keine Zeit zu haben? Das hat auch eine politische Dimension. Wir brauchen einen gesellschaftlichen und kulturellen Wandel hin zu  "Mehr Zeit!" Viele Menschen möchten selbstbestimmter über ihre Zeit verfügen können. Das ist auch eine Frage von Nachhaltigkeit und Lebensqualität. Wo kann Politik ansetzen, damit wir wieder "Mehr Zeit"  für die Kinder oder die Eltern, für das Engagement und für uns selbst haben?

Moderation: Petra Budke

ReferentInnen:

  • Gesine Agena, Mitglied des Bundesvorstands BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und frauenpolitische Sprecherin

  • Elke Großer, Deutsche Gesellschaft für Zeitpolitik


2. Religionskultur: Mehr Religion wagen?

Freie Schulen in Trägerschaft der Kirchen, Feierliche Eröffnung der ersten Jüdischen Synagoge im Bundesland Brandenburg nach 1945, Freitagsgebete in den Moscheen in Cottbus und Potsdam, ökumenische Gottesdienste zur Eröffnung des Landtages, jüdische und christliche Gebete bei den Gedenkveranstaltungen zur Befreiung des KZ Sachsenhausen. Unbestritten: Religiöses Leben findet auch hierzulande wahrnehmbar statt, Glaubensgemeinschaften sind auch Träger des kulturellen Leben in Brandenburg.  Aber welchen Stellenwert haben Kirchen und Glaubensgemeinschaften heute wirklich in der nicht-religiösen Gesellschaft Brandenburgs, in der nur noch rund 20% der Bevölkerung einer Religionsgemeinschaft angehören. Welche Ansprüche haben Weltanschauungs- und Religionsgemeinschaften an Politik und Gesellschaft in Brandenburg und welche Rolle wollen wir Bündnisgrünen Ihnen zubilligen?

Moderation: Axel Vogel

ReferentInnen:

  • Bettina Jarasch, Mitglied im Bundesvorstand von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und Leiterin der Kommission „Weltanschauungen, Religionsgemeinschaften und Staat“

  • Martin Vogel, Referent von Landesbischof Markus Dröge der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz

  • Frieda Otto Wolff, Präsident des Humanistischen Verbandes Deutschlands

  • Dr. Martina Köppen, Leiterin des Katholischen Büros Berlin-Brandenburg

  • Kamal Mohamad Abdallah, Vorsitzender des Vereins der Muslime in Potsdam e.V, Al Farouk Moschee

 

3. Chancen für Kreativwirtschaft und neue Medien in Brandenburg

Kreativität und neue Ideen brauchen Raum zur Entfaltung. Genauso braucht es dafür die richtige Infrastruktur und den passenden Standort. Was bietet Brandenburg bisher und wie kann sich dieser Bereich hier entwickeln? Wo muss Politik handeln, um die wachsende Branche für  Brandenburg zu gewinnen?

Moderation: Thomas von Gizycki

ReferentInnen:

  • Norbert Kunz, Geschäftsführer der Social Impact gGmbH

  • Jörn Krug, Projektleiter des Gründungsservices an der Filmuniversität Babelsberg


4. Kultur bildet – von Anfang an und lebenslang 

„Kulturelle Bildung“ galt lange Zeit als das Zauberwort schlechthin für eine bessere Bildung aller Generationen in Stadt und Land. Ihre Verfechter versprachen sich davon obendrein einen besseren Zugang von benachteiligten Gruppen - insbesondere Kindern und Jugendlichen - zu Bildung. Doch wie sieht die Wirklichkeit aus? Was ist zu tun in unseren Kommunen? Welche Hilfe kommt vom Land?

Moderation: Frauke Havekost

ReferentInnen:

  • Ulrike Erdmann, Projektleiterin Plattform Kulturelle Bildung, Brandenburgische Gesellschaft für Kultur und Geschichte gemeinnützige GmbH, Kulturland Brandenburg

  • Tina Balla, Referentin für Kunst und Theater im Verband der Musik und Kunstschulen Brandenburg e.V./ Landesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung e.V.


5. Heimatkultur: Zuhause sein und heimisch werden

Heimat ist mehr als ein Siedlungsraum.Zum Leben des Menschen gehören zwar Boden unter den Füßen und ein Dach über dem Kopf, Nahrung und Kleidung, doch ohne Gesellschaft, ohne Tradition und Kultur bleibt der Mensch heimatlos. Heimat geht weit über materielle Güter hinaus. Was im Einzelnen für Menschen, die in Brandenburg leben, Heimat bedeutet, wollen wir in diesem Workshop miteinander besprechen.

Moderation: Cornelia Behm 

ReferentInnen:

  • Bernd Janowski, Geschäftsführer des Förderkreises Alte Kirchen Berlin-Brandenburg e.V. (FAK)

  • Hellmuth Henneberg, Journalist und Fernsehmoderator beim rbb


6. Demokratiekultur – wo und wie wird sie erlernt?

Wachsende Politikverdrossenheit und sinkende Wahlbeteiligung zeichnen sich bei vielen Wahlen ab. Gleichzeitig engagieren sich immer mehr Menschen in BürgerInnen-Initiativen und wollen bei lokalen Problemen mehr Mitwirkungs/Mitbestimmungsmöglichkeiten haben. Wie greifen wir diese neue Demokratiekultur auf und lernen als Gesellschaft den Umgang mit diesen Formen der Mitwirkung/Mitbestimmung?

Moderation: Clemens Rostock

ReferentInnen:

  • Helena Stange, Vorstandsmitglied Mehr Demokratie e.V. Landesverband Berlin/Brandenburg

  • Dr. Christian Huesmann, Project Manager „Vielfältige Demokratie gestalten“, Bertelsmann Stiftung

 

7. Erinnerungskultur: Wieviel Licht brauchen die Schattenseiten?

Wieviel Licht brauchen die Schattenseiten? Hat Brandenburg eine Biographie? Welches Bild machen wir uns davon und welches Image vermitteln wir Jugendlichen und Gästen? Wie viel Sichtbarkeit braucht Erinnerung?Gedenkkultur begreifen wir vornehmlich als Bildungsaufgabe. Das Wissen um die Vergangenheit soll uns befähigen, in Gegenwart und Zukunft die richtigen Entscheidungen zu treffen. Gleichzeitig modellieren wir damit unser Selbstbild. Gehen wir dazu die richtigen Schritte?

Moderation: Marie-Luise von Halem

ReferentInnen:

  • Ulrike Poppe, Brandenburger Landesbeauftragte zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur (LAkD)

  • Dr. Matthias Heyl, Leiter der Pädagogische Abteilung der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück

 

 8. Baukultur in Brandenburg

1. Was ist Baukultur? Ist Baukultur relevant und für wen oder für was? Was kann Baukultur für die Gesellschaft und was kann Politik für die Baukultur tun?

2. Was bedeutet Kompetenz, Beteiligung und Teilhabe in planerischen und baulichen Fragen? Was sind Gestaltungsbeiräte? Sind Gestaltungsbeiräte überflüssiger Ballast in der kommunalen Selbstverwaltung? Ist Baukultur heute noch ein angemessener Bewertungsmaßstab in Zeiten erhöhter ökologischer, sozialer und wirtschaftlicher Anforderungen? (Bauwesen produziert 60% der Müllmenge und verbraucht 50% unserer Rohstoffe, unsere Gebäude verbrauchen ca. 35% der gesamten Endenergie, steigende Mieten und Baukosten belasten private und öffentliche Haushalte)

3. Was hat das alles mit Politik zu tun? 

Moderation: Andreas Rieger

ReferentInnen:

  • Prof. Inken Baller, emeritierte Professorin für Entwerfen und Bauen im Bestand, BTU Cottbus

  • Bärbel Kannenberg, stellvertretende Vorsitzende des Bundes Deutscher Architekten Brandenburg (BDA), Trägerin des Brandenburgischen Baukulturpreises 2013

  • Christian Keller, Vizepräsident der Brandenburgischen Architektenkammer, Vorstandsmitglied des BDA

 

9. Wie können sich klamme Kommunen Kultur leisten?

Leere Kassen, bröckelnder Putz in den Schulen und jetzt noch Mittel für die Kulturförderung?  Das kulturelle Leben ist auch in der kleinsten Kommune von Bedeutung. Doch wie sollen die knappen Mittel eingesetzt werden? Für den Kreisverkehr am Ortseingang oder für kulturelles Engagement in der Ortsgemeinschaft? Wir fragen ob und wie Kommunen dies leisten können.

Moderation: Gerd Kalinka

ReferentInnen:

  • Dr. Stefan Neubacher, Kulturamtsleiter der Stadt Eberswalde

  • Karsten Wittke, bildener Künstler, Vorsitzender von I-KU – Institut zur Entwicklung des ländlichen KulturRaums e.V.