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23.06.10 –
Die bildungspolitische Sprecherin der Fraktion BÜNDNIS/DIE GRÜNEN im Brandenburger Landtag, Marie Luise von Halem, hat dem SPD-geführten Bildungsministerium vor dem Hintergrund des extrem schlechten Abschneidens brandenburgischer Schülerinnen und Schüler in der heute veröffentlichten Ländervergleichsstudie (ehemals PISA-E) Versagen vorgeworfen.
„Im Grunde sind die Probleme, mit denen wir heute erneut schmerzlich konfrontiert werden, seit Jahren bekannt. Bildungsminister Rupprecht hat immer Besserung gelobt. Doch das Ergebnis seiner Bemühungen ist niederschmetternd." Der Stellenwert einer qualitativ hochwertigen Bildung im Vergleich zu anderen Politikfeldern sei in Brandenburg nach wie vor zu niedrig, kritisierte sie. Notwendig sei nun
eine „schonungslos offene" Diskussion von Eltern, Lehrern, Schülern, Bildungspolitikern und Schulverwaltung über die Ursachen der Misere „Fazit muss eine Qualitätsoffensive für das brandenburgische
Bildungssystem sein. Mit der bloßen Anordnung, nun mehr Diktate zu schreiben, kommen wir nicht weiter."
„Die Rahmenbedingungen für mehr Qualität in der Bildung müssen insgesamt verbessert werden, das zeigt sich hier einmal mehr." Eine früher einsetzende, individuelle Förderung der Kindern, ein längeres gemeinsames Lernen und eine bessere Aus- und Fortbildung der pädagogischen Fachkräfte müssten in den Fokus von Reformen rücken.
Zunächst müsse die so genannte demografische Rendite - die
Verbesserung des Schüler-Lehrer-Verhältnisses durch sinkende Schülerzahlen - für Fortschritte genutzt werden. „Zum vom Bildungsministerium geplanten Abbau von 280 Lehrer-Vollzeitstellen bis zum Jahr 2015 darf es nicht kommen."
Alarmierend seien insbesondere das schlechte Abschneiden der brandenburgischen Gymnasien, die gravierenden Mängel beim Leseverstehen in Deutsch sowie im Fach Englisch. „Offensichtlich liegen hier schwere Versäumnisse bei der Qualifizierung vieler Englischlehrer vor." Nicht
zuletzt das schlechte Abschneiden der brandenburgischen Schüler beim Leseverstehen in Deutsch zeige aber auch, wie wichtig es ist, die Eltern bei der Verbesserung des Bildungsangebots zu beteiligen. „Die Eltern tragen Mitverantwortung am Bildungs- und Erziehungsauftrag. Vielen ist das bewusst. Andere brauchen Hilfe."
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