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„Diese Rosenschule ist einzigartig in Brandenburg. Ich bin überwältigt von der Blütenpracht und von dem Konzept: das Rosen Café bringt neue Kundschaft für die Bio-Rosen und umgekehrt, zudem lebt Frau Genschorek den ökologischen Gedanken“, mit diesen Worten hat die Brandenburger Landesvorsitzende von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, PETRA BUDKE, die Unternehmerin Andrea Genschorek als „Grüne Gründerin“ ausgezeichnet. Zum zwölften Mal bereits, seit Mai 2016, verleiht der Brandenburger Landesverband der Bündnisgrünen diesen Preis an Brandenburger Unternehmerinnen, die sich mit nachhaltigen, originellen Ideen selbständig gemacht haben, um ihnen mehr Präsenz in der Öffentlichkeit zu geben und ihren Mut und Geschäftssinn zu würdigen. Genschorek ist in den ostdeutschen Bundesländern die einzige Bio-Rosenzüchterin. Sie geht über das geforderte Maß des Bio-Zertifikats, Blumen und Insekten nicht chemisch zu behandeln, hinaus: Sie nimmt zum Gießen eigenes Teichwasser und der Boden wird vorsichtig bearbeitet, damit Bakterien, Pilze und Mikroorganismen erhalten bleiben, um Insekten Lebensraum zu bieten. Das ist dem Landesverband der Bündnisgrünen die Auszeichnung wert.
Nicht auf Rosen gebettet: der Erfolg blieb zunächst aus. Dann entschied sich Andrea Genschorek, nicht auf Pferde zu setzen, sondern auf die Rosen.
Andrea Genschorek hat sich bereits 2009 mit ihrer Bioland Rosenschule Uckermark selbständig gemacht. Ursprünglich wollte die aus Teltow-Fläming stammende Sozialpädagogin auf dem 6 Hektar großen Grundstück therapeutisches Reiten anbieten und eine Pferde- und Schafzucht betreiben. Doch für das Reiten fehlte die Nachfrage. Aus einem Hobby wurde dann ihre neue Profession: Als Genschorek 2000 in die Uckermark in eine Stallung aus dem 19. Jahrhundert zog, fand sie einen historischen Garten mit alten Rosensorten vor. Da die Vermehrungserfolge gut waren und die Veredelung gelang, dachte sich die heute 51–Jährige, „machste das professionell“. Sie verkaufte fast alle Pferde und pflanzt seitdem Rosen an, z.B. die Sorten „Rose de Resht“ (Damaszenerrose), „Paul`s Himalayan Musk“ (Rambler, eine Kletterrose wie im Märchen Dornröschen) und die Uckermärker Küchenrose "Roseraie de l`Hay“ (ein Wildrosenabkömmling). Inzwischen hat sie deutschlandweit Kunden, die meisten kommen aus den alten Bundesländern. Unter den Käufern, die am Wochenende bei ihr einkaufen, sind viele Berliner, die ihr Sommerdomizil in der Uckermark haben. „Ich reise gezielt auf Biogärten-Messen und auf Pflanzenmärkte, da verkaufe ich den Hauptanteil. Hinzu kommt der Internetversand, der sich Jahr für Jahr verdoppelt – einen Tag in der Woche plane ich für den Versand ein. Mein Ziel fürs nächste Jahr: dass ich die Produktion optimiere und die Nachfrage von Wiederverkäufern, wie Bioläden und Floristen, bedienen kann.“
Auch Thomas Dyhr, der im Wahlkreis 57 für die Uckermark und Barnim als Direktkanditat von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN antritt, lobte die Unternehmerin: „In der wirtschaftsarmen Region hat Frau Genschorek zwei langzeitarbeitslosen Frauen wieder Arbeit gegeben. Zusätzlich hat sie eine Stelle für einen Mini-Jobber geschaffen. Das zeigt: man kann auch in abgelegenen Regionen etwas aufbauen und bewirken. Die Rosenzüchterin ist ein tolles Vorbild.“
Für die essbaren Rosenblätter fand Genschorek neue Geschäftsfelder: Sie beliefert damit Restaurants und eine Brandenburger Mosterei, die daraus Sirup herstellt – die im Trend liegende Blütenküche macht es möglich. Seit einem Jahr hat sie das „Rosen Café“ an die Japanerin Akiko Hashimoto verpachtet, die mit außergewöhnlichen, blumigen Gaumenfreuden Kundschaft aus Berlin und sogar Süddeutschland anzieht. Ebenfalls neu entstanden sind zwei Ferienwohnungen, da zwei ihrer drei Kinder ausgezogen sind und die Räumlichkeiten vorhanden sind. Als Unternehmerin kann sie nicht lange hinterhertrauern – Andrea Genschorek hat gelernt, praktisch zu denken und das Beste daraus zu machen.
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Frauen | Grüne Wirtschaft | Landwirtschaft