Erneut tote Fische in der Oder – Bündnisgrüne fordern Bekämpfung der Ursachen des Fischsterbens und kritisieren Ausbau-Pläne von FDP-Minister Wissing

In der Oder wurden, insbesondere auf polnischer Seite, aber auch vereinzelt in Brandenburg, erneut tote Fische gefunden. Die Goldalge (Prymnesium parvum), die im Sommer 2022 maßgeblich zur Umweltkatastrophe in der Oder beigetragen hat, dominiert aktuell die Algenblüte und tötet Fische, Muscheln und Schnecken. Vermutet wird, dass salzhaltige Einleitungen aus polnischen Industrieregionen dafür verantwortlich sind.

Benjamin Raschke, Spitzenkandidat der Brandenburger Bündnisgrünen für die Landtagswahl, erklärt:

„Unsere Flüsse sind Lebensadern der Natur und müssen als solche geschützt werden. Das erneute massenhafte Auftreten der Goldalge und die Funde der toten Fische sind ein klares Signal, dass die bisherigen Maßnahmen zum Schutz der Oder nicht ausreichen. Zwar funktionieren die Meldeketten und die deutsch-polnische Zusammenarbeit besser, doch das reicht nicht. Es müssen die Ursachen des Fischsterbens bekämpft werden. Die polnische Regierung muss endlich die Salzeinleitungen der Kohleindustrie stärker regulieren. Die Oder ist ein gemeinsames Gut, das wir nur gemeinsam schützen können. Wir brauchen eine noch engere Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Polen, um den Fluss langfristig zu schützen und zu erhalten. Mit der neuen polnischen Regierung sind wir guter Hoffnung, dass ein Schutz besser gelingen kann.“

Sahra Damus, Frankfurter Landtagsabgeordnete, weist auf die kontraproduktiven Auswirkungen des Oder-Ausbaus hin:

„Der Oder-Ausbau durchkreuzt alle Pläne zur Revitalisierung und Wiederherstellung des Naturraums. Bundesverkehrsminister Volker Wissing bereitet auf deutscher Seite ungebrochen den Ausbau vor. Es ist dringend notwendig, dass FDP-Bundesminister Volker Wissing sich von den Ausbauplänen der Oder verabschiedet. Die Oder muss sich dringend erholen, um resilienter zu werden. Dies muss auch Volker Wissing anerkennen und sich aktiv für einen besseren Schutz der Oder einsetzen. Dazu braucht es im ersten Schritt ein Moratorium. Das Bundesverkehrsministerium muss mit dem Bundesumweltministerium zusammenarbeiten, um gemeinsam mit unserem Nachbarland konstruktiv an einem gemeinsamen Blick auf unseren Grenzfluss zu arbeiten.“

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