Kita-Politik gefährdet Vertrauen und Zukunft Brandenburgs

Die Brandenburger Landesregierung riskiert mit ihrer Kita-Politik nicht nur das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger, sondern auch die wirtschaftliche Zukunft des Landes. Dr. Andrea Lübcke, Landesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen Brandenburg, warnt eindringlich vor den sozialen und strukturellen Folgen. „Die Landesregierung mauert, trickst, verschweigt. Statt offen zu sagen, was auf Brandenburg zukommt, werden die Auswirkungen ihrer radikalen Sparpolitik scheibchenweise bekannt. Das ist ein gefährliches Spiel mit dem Vertrauen der Menschen“, so Lübcke. „Das Land steuert auf eine soziale Krise zu – und die Regierung schaut einfach weg.“

Geplante Kürzungen bei Betreuungszeiten ab 2026

Besonders deutlich wird das im Bereich der frühkindlichen Bildung. Ab 2026 plant die SPD-BSW-Regierung, die Finanzierung verlängerter Betreuungszeiten vollständig zu streichen – obwohl über zwei Drittel der Kinder in Krippen und Kindergärten mehr als 40 Stunden pro Woche betreut werden. Viele Kitas stehen deshalb vor der Entscheidung, ihre Öffnungszeiten drastisch zu kürzen. „Das ist bildungspolitisch kurzsichtig und Ausdruck fehlender strategischer Weitsicht“, kritisiert Lübcke. „Statt echte Lösungen zu schaffen, spart die Landesregierung an der Bildung. Die Konsequenzen für den Alltag der Menschen werden ausgeblendet.“

Eltern im Stich gelassen: Folgen für Beruf und Familie - Fachkräftemangel wird weiter verschärft

Verlässliche Betreuung ist für viele Eltern Grundvoraussetzung, um berufstätig sein zu können – vor allem für Alleinerziehende und Beschäftigte im Schichtdienst. In einem Pendlerland wie Brandenburg, wo lange Arbeitswege keine Seltenheit sind, verschärft sich das Problem noch. „Wenn Eltern wegen fehlender Betreuung aus dem Beruf aussteigen oder ihre Arbeitszeit reduzieren müssen, fehlen ihre Kompetenzen überall – in Pflege, Einzelhandel, Verwaltung oder Polizei. Eine moderne Fachkräftestrategie nimmt alle Potenziale in den Blick. Wer Frauen zurück in die Teilzeitfalle oder an den Herd drängt, verspielt nicht nur Gleichstellung, sondern auch unsere wirtschaftliche Zukunft“, so Lübcke.

Gleichstellung und Chancengleichheit in Gefahr

Die Kürzungen treffen nicht nur Familien, sondern befeuern Bildungsungleichheiten und Altersarmut. Denn unterbrochene Erwerbsbiografien haben langfristige Folgen – finanziell wie gesellschaftlich. „Mit der geplanten Kürzung wird Vereinbarkeit für viele Familien – insbesondere Alleinerziehende – praktisch unmöglich“, warnt Lübcke. „Wer hier spart, verschärft nicht nur den Fachkräftemangel, sondern gefährdet Chancengleichheit von Anfang an.“

Appell an die Landesregierung: Bildung als Zukunftsaufgabe verstehen

Lübcke fordert die Landesregierung auf, ihre Prioritäten zu überdenken: „Brandenburg braucht echte Investitionen in Bildung: Qualität, Verlässlichkeit und Personal. Frühkindliche Bildung ist keine Sparbüchse – sie ist eine zentrale Zukunftsaufgabe. Für unsere Kinder. Für die Familien. Und für die Wirtschaft.“
 

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