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Die Landesvorsitzende von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Brandenburg, JULIA SCHMIDT, hält den Vorschlag von Ministerpräsident Woidke, Atomkraftwerke mehrere Monate länger im Betrieb zu halten, für nicht zielführend. Die vom Ministerpräsidenten gegenüber der dpa geforderte Prüfung dieser Option ist bereits vor Monaten erfolgt. Das Ergebnis ist eindeutig.
JULIA SCHMIDT: „In einer Notlage alle Optionen zu prüfen ist zwar grundsätzlich richtig, allerdings wurde das in der Frage nach einer Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke bereits vor Monaten ausgiebig getan. Das Ergebnis der Prüfung: Selbst eine Verlängerung um wenige Monate ist nicht sinnvoll, da dies die Wärmeversorgung nicht entlastet und in keinem Verhältnis zum Aufwand, den Kosten und den Sicherheitsrisiken steht. Statt krampfhaft an alten Technologien festzuhalten und Scheindebatten zu führen, sollten wir den drängenden Problemen mit konstruktiven Lösungen begegnen und unsere Kraft in den Ausbau der Erneuerbaren Energien investieren."
Hintergrund:
Da die Betreiber der Kernkraftwerke sich auf das Abschaltdatum 31.12.2022 vorbereitet haben, sind nur noch bis zu diesem Zeitpunkt Brennelemente vorhanden. Die Prüfung hat ergeben, dass es zwar möglich sei, die Brennelemente zu "strecken", damit 80 Tage länger, bis März 2023, Strom erzeugt werden kann. Dies würde den Betriebszyklus des Reaktorkerns verlängern, insgesamt würde aber nicht mehr Strom produziert. Der Netto-Effekt wäre gleich Null. In einer Gas-Mangellage ergibt sich insofern allein aus energietechnischer Sicht kein zusätzlicher Nutzen durch eine Verlängerung der Laufzeit der Atomkraftwerke um einige Monate.
Julia Schmidt verweist darauf, dass selbst die Bundesparteivorsitzende der SPD, Saskia Esken eine Verlängerung der Laufzeit der verbleibenden Atomkraftwerke inzwischen als "komplett unsinnig" bezeichnet hat.
Kategorie
Atomausstieg | Energie | Pressemitteilung LV