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Tschernobyl mahnt: Europa braucht gemeinsame Energiestrategie statt neuer Kernkraftwerke

Am 26. April 1986 führte eine Explosion in Block 4 des Kernkraftwerks Tschernobyl nahe der ukrainischen Stadt Prypjat zu einer atomaren Katastrophe. Anlässlich dieses Jahrestags nimmt der Landesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen Brandenburg Clemens Rostock Stellung:  Die nukleare Katastrophe von Tschernobyl mahnt uns: Wir können Atomkraft nicht beherrschen.

24.04.15 –

Am 26. April 1986 führte eine Explosion in Block 4 des Kernkraftwerks Tschernobyl nahe der ukrainischen Stadt Prypjat zu einer atomaren Katastrophe. Anlässlich dieses Jahrestags nimmt der Landesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen Brandenburg Clemens Rostock Stellung:

„Die nukleare Katastrophe von Tschernobyl mahnt uns: Wir können Atomkraft nicht beherrschen. Je mehr Atomkraftwerke auf der Erde laufen, desto höher die Wahrscheinlichkeit eines weiteren GAUs. Vor diesem Hintergrund bereiten uns die Pläne von Brandenburgs Nachbarn Polen, in die Atomtechnologie einzusteigen, große Sorgen. Dort soll bis 2024 nahe Gdansk (Danzig) der erste Atom-Reaktor gebaut werden. Die Gefahren, die durch den Bau der Atomkraftwerke entstünden, sind unverantwortlich.

Tschernobyl hat gezeigt, dass bei einem GAU nicht nur die direkte Umgebung verstrahlt wird, sondern durch die Wolke der radioaktiven Partikel mindestens die Nachbarländer mit betroffen sind. Deshalb sind wir Brandenburger auch gefragt, wachsam zu sein. Wir Bündnisgrüne haben erhebliche Zweifel, inwieweit das öffentliche Beteiligungsverfahren in Polen rechtskonform war und ist. Über 50.000 Einzelpersonen, Umweltverbände und Behörden – viele auch aus Deutschland – hatten sich daran beteiligt. Die schriftliche Zusammenfassung einschließlich der Ergebnisse der strategischen Umweltprüfung gelangten aber erst Mitte Dezember 2014 an die deutschen Behörden. Umweltverbände und Einzelpersonen haben bis heute keine Informationen erhalten, inwiefern ihre Einwendungen überhaupt berücksichtigt worden sind.

Wir werden deshalb weiterhin alle Initiativen, die die polnische Regierung von ihrem Weg in die Hochrisikotechnologie abbringen wollen, unterstützen. Die Alternative sind die Erneuerbaren Energien. Sie arbeiten umweltfreundlich, ressourcenschonend und in der längeren Betrachtung auch am günstigsten. Wir kämpfen für eine europäische Energiestrategie auf Basis regenerativer Energien, die Einzelstaatenlösungen wie das polnische Atomprogramm zukünftig unnötig machen.“

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Energie