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16.01.14 –
Die Agrarpolitik der Brandenburger Landesregierung blockiere den Wandel hin zu einer naturverträglichen, regionalen und fairen Landwirtschaft, kritisiert die Landesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen Brandenburg Petra Budke im Vorfeld der Internationalen Grünen Woche:
„Heute wollen die Menschen wissen, was auf ihre Teller kommt. Gifteinsatz auf den Feldern, Gentechnik und antibiotikaverseuchtes Fleisch haben daher keinen Platz in unserer Nahrungsmittelkette.“
Die Landwirtschaftspolitik der Landesregierung steuere laut Budke in die falsche Richtung. Sie sei ausgerichtet auf die industrielle Nahrungsmittelproduktion und lasse den fortschreitenden Ausbau von Massentierhaltungsanlagen zu.
Die heute im Inforadio dazu geäußerte Ansicht des Landwirtschaftsministers Jörg Vogelsänger, dass mit der Errichtung neuer Großastallanlagen ins Tierwohl investiert würde, weist Budke als absurd zurück. „Das letzte was die Betreiber von Massentierhaltungsanlagen im Sinn haben, ist das das Wohl der Tiere. Das ganze System der industriellen Fleischproduktion ist darauf ausgerichtet, die Tiere den Haltungsbedingungen anzupassen, um unter Inkaufnahme von unglaublichem Tierleid maximale Renditen zu erwirtschaften.“
Diese Entwicklung gehe komplett vorbei an dem, was sich in den Regalen der Supermärkte abspiele. Dort würden Verbraucher verstärkt zu ökologisch und regional produzierten Waren greifen. Nach wie vor sei die Nachfrage nach Bio-Lebensmitteln doppelt so hoch wie heimisch erzeugt werden könne.
Bündnis 90/Die Grünen fordern daher eine Umstellung der Agrarförderung in Brandenburg. Fördermittel müssten zukünftig eng an ökologische Kriterien gekoppelt werden. Budke: „An der Nachfrage scheitert es nicht. Wir sollten deshalb den Ökolandbau stärker fördern, damit der Konsum von nachhaltigen und regionalen Erzeugnissen weiter steigt.“
Damit Verbraucher den Überblick behalten können über die Herkunft produzierter Waren, müsse nach Ansicht der Grünen außerdem die Informations- und Kennzeichnungspflicht für Nahrungsmittel verbessert werden. Regionalsiegel und Kennzeichnungen über die Art der Tierhaltung wären zum Beispiel wichtige Schritte hin zu mehr Transparenz.
Nicht zuletzt ist bewusste Ernährung ein Lernprozess. An den Schulen ist in letzter Zeit eine gestiegene Nachfrage nach Bio-Schulessen zu verzeichnen. Verbraucher- und Ernährungsbildung muss bereits in Kitas und Schulen einen wichtigen Platz einnehmen.
Link zum Inforadio-Beitrag: http://www.inforadio.de/programm/schema/sendungen/int/201401/16/199666.html
Kategorie
Landwirtschaft | Pressemitteilung LV | Vebraucherschutz