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18.05.10 –
Bericht aus der Lauitzer Rundschau vom 16. Mai:
Mit Sport und Musik bot Elsterwerdaer Jugend Rechten paroli
Unter dem Motto „E'da bleibt bunt statt Grau" hat Elsterwerda am Samstag ein Frühlingsfest auf dem Marktplatz der Stadt gefeiert und damit gleichzeitig einem Aufmarsch von Rechten die kalte Schulter gezeigt.
Die Innovative Jugend Elsterwerda hatte in Zusammenarbeit mit der städtischen Jugendbeauftragten Antje Keller neben einem Skater-Wettbewerb auch ein Konzert mit den Bands „Kopp kaputt" aus Prösen, „Stick Side Voice" aus Elsterwerda und den EGs aus Falkenberg organisiert. Das Hotel und Restaurant Arcus lud an diesem Tag zum ersten Mal ins neu eröffnete Straßencafé auf dem Markt ein, was trotz kühler Temperaturen von den Besuchern gern angenommen wurde. In kluger Voraussicht hatte Hotelchefin Ute Herkner diesmal nicht allzusehr aufs hausgemachte eigene Eis, sondern auf Gyrospfanne, Bratwurst und Glühwein zum Aufwärmen gesetzt.
Das Straßencafé, rundrum begrünt von der Baumschule Saathainer Mühle, soll über den Sommer dieses Jahres als eine Art Testballon und Anregung dienen, um den Stadtverordneten ihre noch ausstehende Entscheidung über die Gestaltung der Südspitze des Marktplatzes zu erleichtern.
Positiver Nebeneffekt von Café-Eröffnung und Frühlingsfest war, dass einer zeitgleich angekündigten Kundgebung und Demonstration der NPD die Elsterwerdaer Innenstadt verwehrt blieb. Die etwa 90 Demonstranten zogen am Mittag weitgehen unbeachtet vom Bahnhof ins Wohngebiet Elsterwerda-West.
Die Feiernden in der Innenstadt erhielten Unterstützung von den Jungen Sozialisten der SPD und den Grünen in Elbe-Elster, die sich jeweils mit Ständen auf dem Markt beteiligten. Sogar die Landesvorsitzende von Bündnis 90 / Die Grünen, Annalena Baerbock war nach Elsterwerda gekommen, um als Demokratin Farbe zu bekennen, wenn in Brandenburg die Rechten aufmarschieren. „Verdrängen ist das falsche Konzept", sagt sie. „Unser Anspruch ist, auch wenn es anstrengend ist, an jedem Ort in Brandenburg deutlich zu machen: Wir stehen gegen Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit."
Für ein großformatiges „Nazis, nein danke!"-Banner, mit dem sie die NPD gern schon am Bahnhof von Elsterwerda empfangen hätten, bekamen die Grünen am Samstag allerdings keine Genehmigung von der Stadtverwaltung. Die Rechten, deren Hoffnung nicht aufging, auf einer Campina-Frust-Welle getragen zu werden, dürften sich auch so wenig willkommen gefühlt haben.
Von Thoralf Schirmer
Kategorie
Demokratie | News