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20.03.15 –
Stadt Nauen erweist dem Kampf gegen Fremdenfeindlichkeit einen Bärendienst
Der morgige Tag ist dem Kampf gegen Rassismus gewidmet. Politische und zivilgesellschaftliche Akteure rufen gemeinsam zur Geschlossenheit gegen Fremdenfeindlichkeit und rechte Gewalt auf. Die Stadt Nauen pflegt aber einen ganz anderen Umgang mit ihren engagierten BürgerInnen. Die Landesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen Brandenburg Petra Budke erklärt dazu:
„Wir sind fassungslos, wie man in Nauen BürgerInnen, die sich seit Jahren für die Aufarbeitung und Verständigung einsetzen, einfach die Tür vor der Nase zuknallt. Die Stadt erweist dem Kampf gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus damit einen Bärendienst. Gerade Nauen war lange Zeit ein gebranntes Kind im Umgang mit Rechten. Wir fordern Bürgermeister Detlef Fleischmann (SPD) auf, seine Entscheidung zurückzunehmen.“
Der Bürgermeister der Stadt Nauen hatte mit Unterstützung von CDU, Linken und SPD am 22.09.2014 den Nutzungsvertrag für das "Haus der Begegnung" (HdB) mit MIKADO e.V. zum Jahresende gekündigt, obwohl die Förderung durch den Bund für das Mehrgenerationenprojekt bereits bewilligt wurde. Die Stadt will stattdessen ein neues Familienzentrum einrichten, für das es jedoch weder ein schlüssiges Konzept noch eine Finanzierung im städtischen Haushalt gibt. Seitdem wehrt sich der Verein gegen die Pläne der Stadt.
Der Verein MIKADO e.V. hat seit Jahren kontinuierlich die generationsübergreifende und ehrenamtliche Arbeit in Nauen aufgebaut. Mit vielen Projekten und Angeboten für ein offenes, tolerantes Miteinander wurde wichtige soziale Arbeit in Nauen geleistet. Neben offenen Eltern-Kind-Gruppen, Tanz- und Kochkursen, Medienbildung für Kinder, Eltern und Senioren, der Mitgestaltung der Frauenwoche, der interkulturellen Woche und Demenzwoche, war die Aufarbeitung der deutschen und Nauener Geschichte ein wichtiger Schwerpunkt.
Rechtsextreme Gewalt und fremdenfeindliche Aktivitäten nehmen laut Statistik in der Mark wieder zu. Auch in Nauen gab es am 14. März bereits einen rechten Aufmarsch gegen die Einrichtung einer Flüchtlingsunterkunft unter dem Motto ‚Nein zum Heim‘. Weitere sind angekündigt.
Budke: „Das Verhalten der Stadt Nauen macht uns sprachlos. Zivilgesellschaftliches Engagement ist die wichtigste Waffe im Kampf gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus. Wer die Verteidiger der offenen Gesellschaft einfach auf die Straße setzt, braucht sich später über eine erstarkte Rechte nicht mehr wundern.“ Die ersten Flüchtlinge werden im Januar 2016 in Nauen erwartet.
Kategorie
Pressemitteilung LV