Vor 25 Jahren: Gründungsparteitag der Grünen Partei in der DDR!



Am heutigen Montag vor 25 Jahren fand der formelle Gründungsparteitag der ostdeutschen Grünen im Neuen Theater in Halle statt. Rund 400 Delegierte waren damals erschienen. Dazu erklären die Landesvorsitzenden der Brandenburger Bündnisgrünen Petra Budke und Clemens Rostock:

"Wir sind stolz und erinnern uns mit Freude an die formelle Gründung der grünen Partei am 9. Februar 1990. Sie markiert den Höhepunkt der ökologischen Bewegung in der DDR. Die Menschen, die damals gegen den Raubbau an der Natur kämpften, prägen unsere Partei bis heute entscheidend mit.

Zum Ende der 80er Jahre war die Umwelt in der DDR in einem katastrophalen Zustand. Die Luft war stark verschmutzt, viele Flüsse waren verfärbt und trugen Schaumkronen und der Müll wurde in der Landschaft gestapelt. Die Daten über den Umweltzustand wurden geheim gehalten oder manipuliert und Umweltschutzaktivitäten kriminalisiert. Mutige Bürger haben trotzdem die Umweltbibliothek gegründet, Filme über den Umweltzustand der DDR in die BRD geschmuggelt oder lokale Umweltaktionsgruppen gegründet. Mit kreativen Aktionen wie Fahrraddemos, Baumpflanzaktionen oder eigenen Publikationen suchten sie gezielt die Öffentlichkeit an der Zensur vorbei. Erst dadurch wurde Umweltschutz öffentlich thematisiert und das durch die DDR-Staatsmacht verhängte Tabu, über die zerstörerischen Folgen der Industriewirtschaft zu sprechen, gebrochen. Damit trug die Umweltbewegung ihren Teil dazu bei, das DDR-Regime zu untergraben und schließlich zu beenden.

Bei vielen Problemen von damals wurden inzwischen große Fortschritte erzielt. Andere Probleme wie die Braunkohleverstromung sind leider immer noch Thema. Das neue Wirtschaftssystem mit seiner Konsum- und Wegwerfkultur hat aber auch neue Umweltprobleme mit sich gebracht. Es bleibt also viel zu tun für eine grüne Partei."

Die Gründung der Grünen ist eine Erfolgsgeschichte. Im weiteren Verlauf fusionierte die Partei mit Bündnis 90 und den West-Grünen zu BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und ist heute in allen deutschen Landtagen vertreten. In Thüringen ist sie aktuell seit 2014 in Regierungsverantwortung.

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