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Unter den Ehrengästen sind:
Cornelia Behm Bundestagsabgeordnete von 2002 bis 2013, Sprecherin für die ländliche Entwicklung und Waldpolitik der Bundestagsfraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN
Grit Poppe bis 1992 Geschäftsführerin von BÜNDNIS 90 im Landesverband Brandenburg, heute Schriftstellerin, geehrt mit dem Gustav-Heinemann-Friedenspreis für Kinder- und Jugendbücher
Helmut Müller-Enbergs von 1990 bis 1992 Pressesprecher der Fraktion BÜNDNIS 90 im Landtag Brandenburg, seit 1992 wissenschaftlicher Referent beim Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen
Christoph Polster evangelischer Pfarrer aus Cottbus, Begründer „Neues Forum“, Träger des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland, heute: Auszeichnung mit dem „Brandenburger Freiheitspreis“
Günter Nooke Vorsitzender der ersten B´90 Fraktion im Potsdamer Landtag und Mitglied im Landessprecherrat
Petra Weißflog Mitglied Landessprecherrat, Vorsitzende Cottbus
Inge Czerwinske-Kurschat Stadtverordnete in Fürstenwalde, Begründerin von „Demokratie Jetzt“
Egbert Piosik Bürgermeister von Wiesengrund, erster Sprecher der „Klinger Runde“ in der Lausitz
Wolfgang Freese langjähriges Kreistagsmitglied Ostprignitz-Ruppin
Axel Mueller langjähriges Kreistagsmitglied Potsdam-Mittelmark
Peter Schüler parlamentarischer Geschäftsführer der ersten B’ 90 Fraktion im Brandenburger Landtag, heute bündnisgrüner Fraktionsvorsitzender in der SVV Potsdam
„Wir freuen uns, die Gründungsmitglieder von damals begrüßen zu dürfen und sind sehr gespannt auf ihre Erinnerungen“, sagt PETRA BUDKE. Besonders interessant für beide Landesvorsitzenden sei die Aufbruchstimmung zu Beginn der 90er, in denen die Ampel-Koalition aus SPD, FDP und B´90 in der Brandenburger Landesregierung viele Grundsteine für das heutige Brandenburg legen konnte. Historisch interessant seien auch die schwierigen Fusionsverhandlungen mit den Grünen, meint CLEMENS ROSTOCK: „Es erfüllt uns als Partei immer wieder mit Stolz, dass wir uns nach dem Ende der DDR komplett neu gegründet haben, während CDU und FDP mit den Blockparteien und die SED zunächst als PDS und jetzt als Linkspartei ihre Wurzeln im alten System haben.“
Im gewählten provisorischen Landessprecherrat, der die Aufgaben eines Vorstandes übernahm, waren neun Mitglieder. Eines davon war Inge Czerwinske-Kurschat. „Es war umwerfend, wir waren so euphorisch, wir waren damals erfüllt von der Chance, die Freiheit von Meinung, Rede, Presse und Versammlung wahrnehmen zu können, all die Dinge, die man in einer Demokratie braucht“, sagt die heute 74jährige, die aus der kirchlichen Friedensbewegung heraus „Demokratie Jetzt“ in Fürstenwalde gegründet hat. Fünf Legislaturperioden lang war die gelernte Physiotherapeutin Stadtverordnete in Fürstenwalde und machte sich vor allem für Themen in der Bildungspolitik stark. Stolz ist sie rückblickend darauf, „dass wir im Herbst ´89 den Mut hatten, friedlich auf die Straße zu gehen, mit nichts als einer Kerze in der Hand, um gegen die Diktatur in der DDR zu protestieren – sie hätten uns erschießen können. Und wenn heute jemand von den „Grünen“ redet, so erinnere ich immer daran, dass wir die „Bündnisgrünen“ sind.“
Auch der während der friedlichen Revolution bekannt gewordene Pfarrer Christoph Polster, der das „Neue Forum“ mitbegründet hatte, war im Oktober 1991 in den Landessprecherrat gewählt worden. Seine Rolle sah er darin, die erste Landtagsfraktion zu begleiten und zu unterstützen. Bis 1999 war der evangelische Pfarrer Fraktionsabgeordneter im Stadtparlament Cottbus und zeitweise Vorsitzender des Jugendhilfeausschusses. Wichtig war ihm hier die Durchsetzung des Kinder- und Jugendhilfegesetzes, insbesondere der Subsidiarität. So hat er die Kinder- und Jugendarbeit besonders durch freie Träger gestalten zu lassen. „Eine weitere wichtige Aufgabe zu Beginn des neu gegründeten Bundeslandes bestand darin, eine moderne Bildungspolitik nach 40 Jahren politischer Bevormundung mit den vorhandenen Lehrkräften zu gestalten.“
Der 67 jährige arbeitet auch heute im Bildungsbereich, als ehrenamtlicher wissenschaftlicher Mitarbeiter für das „Menschenrechtszentrum Cottbus - Gedenkstätte Zuchthaus Cottbus“ zu zeitgeschichtlichen Themen mit Schülerinnen und Schülern. Heute wird der Verein mit dem „Brandenburger Freiheitspreis“ durch das Domstift Brandenburg geehrt.
Als wichtigste politische Herausforderung von Bündnis 90 / Die Grünen heute sieht Polster die Energiepolitik in der Lausitz. „In Brandenburg ist in den zurückliegenden Jahren auf diesem Gebiet keine ehrliche Politik gemacht worden. Ich wünsche den Bündnisgrünen, dass sie an diesem Thema dranbleiben und ihr politisches Gewicht wirksam einbringen und Biss zeigen. Meine Lebenserfahrung hat mir gezeigt, dass man Dinge besonders dann durchsetzen kann, wenn man die Kraft hat, sie auch in schwierigen Zeiten und auch dann durchzuhalten, wenn einem der Wind ins Gesicht bläst. Standhaftigkeit und Durchhaltekraft in solchen wichtigen Fragen wie der Energiepolitik, das wünsche ich den GRÜNEN. “
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