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Die agrarpolitische Sprecherin der bündnisgrünen Fraktion im Brandenburger Landtag Sabine Niels hat die in dieser Woche vorgestellten Pläne der EU-Kommission zur Agrarreform GAP als unzureichend bezeichnet.
Die Reform sei beispielsweise nicht geeignet, den für die biologische Vielfalt und die Umwelt nachteiligen landwirtschaftlichen Monokulturen entgegenzuwirken. Der Vorschlag von EU-Kommissar Dacian Ciolos, die dreigliedrige Fruchtfolge in der Landwirtschaft verbindlich einzuführen, sei gut. Doch dadurch, dass eine Hauptkultur auf bis zu 70 Prozent der Ackerflächen eines Betriebes angebaut werden könne, verliere das Instrument seine Wirkung.
„Mit dieser Regelung kann die Fruchtfolge ihre positiven Wirkungen auf die Bodenqualität und die Steigerung der Biodiversität nicht richtig entfalten“, kritisiert Sabine Niels. Ein spürbarer Effekt gegen die Vermaisung der Landschaften und andere Monokulturen ist von einer solchen Vorgabe nicht zu erwarten. Die Agrarexpertin fordert daher, den Anteil je Ackerfrucht auf 50 Prozent der Anbaufläche zu beschränken.
Der Zuwachs beim Maisanbau verdeutliche die Problematik. Die EU-Kommission vergibt die Chance, ihm entgegenzuwirken und nimmt damit in Kauf, dass ökologische Probleme zunehmen. Zum einen sind mit dem Maisanbau häufig Bodenerosion und Nitratauswaschung verbunden. Zum anderen verstärkt der Anbau von Mais in Monokultur den Schädlingsbefall, z.B. durch den Maiszünsler. Durch den verstärkten Einsatz von Düngemitteln kommt es außerdem zu Lachgasemissionen, die 300 Mal klimaschädlicher sind als CO2.
„Es kann einfach nicht sein, dass der Steuerzahler weiter für eine unökologische und klimaschädliche Landwirtschaft zahlt“, so SABINE NIELS: „Der Subvention von Monokulturen muss ein Riegel vorgeschoben werden“. Die bündnisgrüne Agrarexpertin fordert, Subventionen künftig nur noch an Landwirte zahlen, die Leistungen in den Bereichen Klima- und Umweltschutz, Erhalt der biologischen Vielfalt, Pflege der Kulturlandschaft, Tierschutz und Verbraucherschutz erbringen. „Wenn öffentliche Mittel ausgeschüttet werden, muss auch die Gesellschaft davon profitieren“, sagte Sabine Niels.
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