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Frau Dorn, Sie waren am Sonntag bei der Großdemo dabei. Wie war die Stimmung?
Die Stimmung war sehr gut und äußerst friedlich. Tausende von Leuten haben mit kreativ gestalteten, bunten Plakaten zum Ausdruck gebracht, dass ein „Weiter so“ nicht möglich ist und sie in Zukunft ein Wörtchen mitreden werden.
Was sind Ihre, bzw. die Forderungen Ihrer Bürgerinitiative, in der Debatte?
Ganz klar: Ein absolutes Nachtflugverbot von 22-6 Uhr für planmäßige Flüge. Das sind alle außer Not- Hilfs- und Regierungsflüge.
Außerdem sind wir gegen ein internationales Drehkreuz in Schönefeld. Und zwar nicht, weil wir grundsätzlich gegen Flughäfen sind, sondern weil Langstreckenmaschinen zu unflexibel sind, um südlich abzukurven. Genau das ist aber nötig, um rechtzeitig vor den Siedlungsachsen abzudrehen (die sogenannte Südabkurvung ist eine Routenvariante, den Überflug von besiedeltem Gebiet zu minimieren, Anmerkung der Redaktion).
Was erwarten Sie von der Politik? Welche Schritte müssen jetzt folgen?
Unsere Landesregierungen können nicht die Parole „Lärmschutz vor Wirtschaftlichkeit“ ausgeben und dann untätig bleiben. Wir fordern eine Aussetzung des Planergänzungsverfahrens, um das Nachtflugverbot nachträglich in dem Beschluss zu verankern.
Zudem fordern wir von den Anteilseignern des Flughafens – nämlich den Ländern Berlin und Brandenburg – auf gleichzeitige Starts zu verzichten, damit lärmminimierte Flugrouten entwickelt werden können. Dies muss in einem transparenten Verfahren passieren, dem aussagekräftige Lärmkarten für unterschiedliche Szenarien zugrunde gelegt werden.
Wichtig ist, das Szenario in seiner Gesamtheit und von oben zu betrachten. Ziel muss es sein, eine für alle Betroffenen erträgliche und weitestgehend lärmminimierte Lösung zu finden.
Christine Dorn ist Vorsitzende des Vereins zur Förderung der Umweltverträglichkeit des Verkehrs (VUV). Der VUV ist ein Verein, der sich u.a. für die Belange der AnrainerInnen des künftigen Großflughafens BBI stark macht.
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