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Die Landesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen, SKA KELLER, hat die Landesregierung aufgefordert, mehr gegen die chaotischen Zustände im Berlin-brandenburgischen S-Bahnverkehr zu tun. "Das S-Bahn-Chaos ist keine rein Berliner Angelegenheit. Hunderttausende S-Bahn-Kunden, die täglich zwischen Berlin und Brandenburg pendeln, sind von den Zugausfällen betroffen." SKA KELLER kritisierte, dass Brandenburg auf dem sogenannten Bahngipfel am morgigen Montag mit dem Verkehrsverbund (VBB), der S-Bahn, der BVG und dem Berliner Senat nur durch den VBB nicht jedoch vom zuständigen Verkehrsminister Dellmann selbst vertreten wird.
Das anhaltende Bahnchaos sei für das öffentliche Ansehen der S-Bahn ein Desaster und kontraproduktiv für die Bemühungen, Menschen zum Umstieg vom Auto in Bahn und Bus zu bewegen, sagte SKA KELLER. "Die Landesregierung hat sich zu diesem Ziel bekannt. Es müsste daher in ihrem Interesse sein, dass im S-Bahnverkehr schnellstmöglich wieder normale Verhältnisse einkehren." Laut VBB-Chef Werner Franz fahren an normalen Tagen 1,2 Mio. Menschen mit der S-Bahn, in Ferienzeiten sind es durchschnittlich 900.000. Nach ersten Einschätzungen nutzten derzeit nur 380.000 Brandenburger, Berliner und Touristen die S-Bahn. 120.000 Fahrgäste sind auf die BVG und den Regionalverkehr ausgewichen. Demnach haben wegen der massiven Einschnitte im S-Bahn-Verkehr rund 400.000 Fahrgäste dem öffentlichen Verkehrsmittel den Rücken gekehrt.
"Die Landesregierung muss mithelfen, Vertrauen in den Schienenpersonennahverkehr wieder herzustellen und Fahrgäste zurückzugewinnen." Dies sollte u.a. durch eine bessere Integration von Regionalzügen in den Berlin-brandenburgischen Umlandverkehr geschehen. Ein gemeinsamer Landesnahverkehrsplan, ein gemeinsamer integraler Taktfahrplan, ein Fahrzeugpool der Länder, seien nur einige wichtige grundsätzliche Themen für die Berlin-Brandenburger Verkehrspolitik.
Vorschläge für einen kundenfreundlicheren und besser verzahnten Schienenpersonennahverkehr in Berlin und Brandenburg haben die Brandenburger Bündnisgrünen mit ihrem "Grünen Zielnetz Berlin-Umland 2020" unterbreitet.