21.03.25 –
Die Brandenburger Bündnisgrünen kritisieren die von der Landesregierung geforderte Aufnahme des Wolfs in das Jagdrecht. „Die Aufnahme des Wolfs in das Jagdrecht ist reine Symbolpolitik“, erklärt die Landesvorsitzende der Brandenburger Bündnisgrünen Dr. Andrea Lübcke. „Auch wenn der Schutzstatus des Wolfs auf EU-Ebene abgesenkt wurde, bleibt er eine geschützte Art. Das gebetsmühlenartige Mantra vom Abschuss von Wölfen als beste Lösung ist ein Irrtum.“
Wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen, dass eine Quotenjagd die Wolfspopulation destabilisiert und nicht zu weniger Nutztierrissen führt. Anstatt Tiere pauschal nach Quotenregelungen zu töten, muss in effektiven Herdenschutz investiert werden. Die dafür bislang bereitgestellten finanziellen Fördermittel des Landes müssen mindestens auf gleichem Niveau fortgeführt werden. „Das ist der einzige Weg, um Weidetierhaltende langfristig zu unterstützen“, sagt Lübcke.
Gleichzeitig müsse die Entnahme schadenstiftender Wölfe erleichtert werden, fordern die Bündnisgrünen. Die bisherigen rechtlichen Grundlagen seien in der Umsetzung zu kompliziert. Zunächst müsse abgewartet werden, wie die Anpassungen im europäischen Recht ausgestaltet werden. „Wir brauchen rechtssichere Regelungen für den Abschuss von Wölfen, die wiederholt wolfssichere Zäune überwunden haben. Ohne die neue Rechtslage auf EU- und nationaler Ebene zu kennen, sollte die Landesregierung sich mit Ankündigungen für Abschussregelungen zurückhalten, die möglicherweise nicht rechtssicher umgesetzt werden können“, so Lübcke.
„Das Agrarministerium unter der neuen Ministerin Hanka Mittelstädt (SPD) scheint sehr bemüht, die Forderungen nach Abschussquoten der Landnutzerlobby des Forums Natur zu übernehmen, um bestimmten Interessengruppen entgegenzukommen und politisches Kapital zu sichern“, kritisiert Lübcke.
Bemerkenswert in der Kommunikation von Staatssekretär Beyer sei beispielsweise die Aussage, dass es in Brandenburg 2.000 Wölfe geben solle. Das Wolfsmonitoring des LfU geht hingegen von 58 Rudeln aus. In einem Wolfrudel leben fünf bis zehn Tiere. „Statt Zahlen in die Welt zu setzen, für die es keine Belege gibt, und damit die Stimmung weiter anzuheizen, sollte das Ministerium wieder zu einer sachlichen und lösungsorientierten Debatte über den Wolf zurückkehren“, mahnt Lübcke.
Die Bündnisgrünen mahnen an, dass diese Debatte unbedingt gemeinsam mit den Naturschutzverbänden und Weidetierhaltenden geführt werden sollte. Nur so können tragfähige Lösungen im Sinne des Artenschutzes und einer zukunftsfähigen Weidetierhaltung entwickelt werden.
Bild: ideengruen.de | markus pichlmaier
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