Landtag muss sich zur Alleenkonzeption 2030 konsequent bekennen – Minister macht Kehrtwende beim Kompetenzzentrum

28.04.25 –

Die Brandenburger Bündnisgrünen fordern den Landtag auf, sich im Doppelhaushalt klar zur konsequenten Umsetzung der Alleenkonzeption 2030 zu bekennen.

„Die im März 2023 vorgelegte Alleenkonzeption der Landesregierung setzt mit dem Ziel, in den nächsten fünf Jahren 20.000 neue Bäume in Alleen und Baumreihen zu pflanzen, ein wichtiges Zeichen. Doch bislang liegen die tatsächlichen Pflanzungen weit hinter den gesteckten Zielen zurück“, erklärt Dr. Andrea Lübcke, Landesvorsitzende der Brandenburger Bündnisgrünen. Die Konzeption basiert auf einem umfassenden Beteiligungsprozess zwischen Mitte 2021 und Mitte 2023 und genießt breite Unterstützung. „Diese gute Grundlage darf nicht durch fehlende Finanzmittel ad absurdum geführt werden“, so Lübcke weiter.

Brandenburgs Alleen sind weit mehr als landschaftsprägende Elemente am Straßenrand – sie spenden Schatten, kühlen Straßen in heißen Sommern und tragen lokal zur Klimaanpassung bei. Angesichts zunehmender Hitzerekorde und Extremwetterereignisse braucht es mehr Engagement für den Erhalt dieser natürlichen Schätze, nicht weniger.

Zudem sind Alleen ein bedeutendes Kulturgut und ein wichtiger Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten. Sie leisten einen wesentlichen Beitrag zur biologischen Vielfalt in Brandenburg. „Wer Alleen schützt und neu pflanzt, schützt auch ein Stück unseres Natur- und Kulturerbes“, sagt Lübcke. Ein zentrales Element zur Umsetzung der Ziele ist das Kompetenzzentrum für Straßenbäume und Alleen, das an der Lehr- und Versuchsanstalt für Gartenbau und Arboristik (LVGA) angesiedelt ist.

Für die Jahre 2025 und 2026 sind  aktuell im Haushaltsplan des Infrastrukturministeriums keine Mittel mehr für das Kompetenzzentrum vorgesehen. „Das wäre ein herber Rückschritt beim Alleenschutz“, kritisiert Lübcke.

In einer Sondersitzung des Ausschusses für Infrastruktur und Landesplanung zum Haushalt am Montag gab es eine überraschende Kehrtwende: BSW-Verkehrsminister Detlef Tabbert äußerte, dass er „nicht glücklich“ mit den Kürzungen beim Kompetenzzentrum sei, und bat die Abgeordneten, dies im Haushaltsplan zu ändern. „Wir begrüßen selbstverständlich den Meinungsumschwung des Ministers. Dennoch bleibt ein schaler Beigeschmack, wenn Detlef Tabbert – statt selbst aktiv zu werden – den Landtag bittet, seinen eigenen Entwurf zu verbessern“, merkt Lübcke kritisch an. Der Minister des Wagenknecht-Bündnisses stand zuletzt in der Kritik, da er während der Haushaltsverhandlungen eine private Kreuzfahrt unternahm.

Gerade das erste Kompetenzzentrum dieser Art bundesweit ist auf eine stabile finanzielle Unterstützung angewiesen, um seiner wichtigen Rolle bei Schutz, Pflege und Entwicklung der Alleen gerecht werden zu können, so Lübcke.

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Pressemitteilung LV

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