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04.05.18 –
Anlässlich des Internationalen Hebammentags am 5. Mai greift die Brandenburger Landesvorsitzende von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, PETRA BUDKE, das diesjährige Motto auf, nämlich „Hebammenarbeit - wegweisend für die Versorgung von Mutter und Kind“, und weist auf Versorgungsdefizite hin:
„Eine gute Betreuung durch eine Hebamme ist tatsächlich wegweisend für einen guten Start in das Leben, für die Mutter, für das Neugeborene und für die ganze Familie. Aber die Realität zeichnet ein erschreckendes Bild: Viele junge Familien finden gar keine Hebamme mehr für die Betreuung vor und nach der Geburt. Andererseits arbeiten viele Hebammen an der Belastungsgrenze und wissen gar nicht mehr, wie sie sich bei Krankheit und Urlaub noch vertreten sollen. Wir müssen dringend mehr Hebammen und Entbindungspfleger ausbilden und sie entsprechend ihrer verantwortungsvollen Tätigkeit auch besser bezahlen“, so BUDKE.
Trotz der neuen Hebammenschule in Eberswalde seien die Ausbildungskapazitäten immer noch nicht ausreichend, meint BUDKE. „In Zukunft muss es darum gehen, den Hebammenberuf zu akademisieren und das Fach Hebammenwissenschaften an einer Brandenburger Hochschule einzuführen.“
Insbesondere die übermäßige Steigerung der Haftpflichtversicherungsprämien hat dazu geführt, dass viele Hebammen keine Hausgeburten mehr durchführen und Geburtshäuser schließen mussten. In Brandenburg gibt es aktuell nur noch vier Geburtshäuser: zwei in Potsdam, eines in Wendisch Rietz und eines in Eberswalde. Dazu BUDKE: „Wir wollen, dass Frauen und Familien weiterhin frei entscheiden können, wie und wo sie ihr Kind zur Welt bringen. Das ist auch eine Frage der Selbstbestimmung von Frauen. Haus- und Geburtshausgeburten müssen in Brandenburg weiter möglich sein. Wir wollen deshalb die Gründung neuer Geburtshäuser fördern.“
Derzeit gibt es 25 Abteilungen für Geburtshilfe in den Kliniken – 1989 waren es noch 40. Bei rund 19.000 Geburten im Jahr und bei weiterhin steigenden Geburtenraten seien das viel zu wenige, mahnt BUDKE: „Wir Bündnisgrüne setzen uns für den Erhalt aller noch bestehenden Geburtsstationen ein. Die Wege zu einer Klinik betragen in Brandenburg jetzt schon bis zu 60 km. Sie dürfen nicht noch weiter werden, sonst brauchen wir auch bald, wie in Schweden, Kurse für werdende Eltern mit Tipps für die Geburt im Auto.“
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