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11.12.20 –
Der heute vorgestellte Waldzustandsbericht 2020 unterstreicht aus Sicht der Landesvorsitzenden von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Brandenburg, ALEXANDRA PICHL, dass Maßnahmen zum Schutz und zur Stärkung der Brandenburger Wälder intensiviert werden müssen. Dies betrifft besonders die dringend nötigen Waldumbaumaßnahmen, für die durch die richtigen Weichenstellungen in zusammenhängenden Themenfeldern die notwendigen Voraussetzungen geschaffen werden müssen. Nötig ist unter anderem ein modernes Wildtiermanagement, was wiederum durch das Jagdgesetz geregelt ist.
Laut des Waldzustandsberichts 2020 hat die anhaltende Trockenheit der letzten Jahre deutliche Spuren in Brandenburgs Wäldern hinterlassen. Rund ein Viertel der Bäume weist deutliche Schäden auf. Obwohl sich die Situation im Vergleich zum letzten Jahr leicht verbessert hat, bleibt dieser Wert erschreckend hoch. Die jährliche Absterberate liegt mit 1,4% gar so hoch wie nie. Die Brandenburger Wälder wurden bislang von flächendeckendem Absterben verschont. Diese Gefahr schwebt aber über uns, sollten sich Trockenheit, Wassermangel und der damit zusammenhängende Schädlingsbefall weiter in die aktuelle Richtung entwickeln.
ALEXANDRA PICHL: „Die leichte Verbesserung ist zwar eine gute Nachricht, aber auf dieser Momentaufnahme dürfen wir uns nicht ausruhen. Wenn wir unseren Wäldern eine Chance geben wollen, mit den wachsenden Herausforderungen der Zukunft klarzukommen, dann müssen wir zum einen den Klimawandel bremsen und zum anderen unsere Wälder aktiv umbauen. Durch Naturverjüngung wie auch durch Pflanzungen junger Bäume müssen wir erreichen, dass es in unseren Wäldern einen vielfältigen Mix aus Baumarten gibt, sodass der Wald insgesamt mit Trockenheit besser umgehen und natürlichen Gegenspielern von Schädlingen einen besseren Lebensraum bieten kann. Wir müssen wegkommen von den Kiefernmonokulturen, die einen großen Teil der Brandenburger Wälder ausmachen. Ein vielfältiger Wald bietet eine Heimat für wesentlich mehr Tier- und Insektenarten, hält die Luftfeuchtigkeit besser im Wald und speichert mehr C02, was im Kampf gegen den Klimawandel Gold wert ist. Die Waldumbaumaßnahmen, die bereits jetzt vielerorts im Land laufen, müssen wir intensivieren.
Ein zentraler Baustein für gelingenden Waldumbau ist ein modernes Wildtiermanagement. Wild verspeist gerne die Setzlinge, die im Rahmen der Waldumbaumaßnahmen gepflanzt werden und erstickt damit die Transformation des Walds im Keim. Das derzeitige Jagdrecht verhindert, dass 99% der Waldbesitzer*innen ihr Jagdrecht ausüben können. Die Novellierung des Brandenburger Jagdgesetzes muss den Waldumbau im Blick behalten und ein Wildmanagement ermöglichen, das dieser enorm wichtigen Klimaschutzaufgabe zuträglich ist. Ein Jagdgesetz, das für eine gesunde Balance zwischen Tierschutz und Waldumbau sorgt, schafft die Voraussetzungen für die Erholung und Stärkung der Brandenburger Wälder. Wir freuen uns außerdem, dass das Ministerium die Waldbesitzer*innen beim Waldumbau nach Kräften unterstützt, und unter anderem Beratungsleistungen zu Fördermöglichkeiten anbietet.“
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