17.06.25 –

Der aktuelle ADFC-Fahrradklimatest zeigt deutlich: Es ist noch ein weiter Weg zu wirklich fahrradfreundlichen Kommunen in Brandenburg. „Das Ergebnis ist ernüchternd. Trotz einzelner Lichtblicke wie in Potsdam, Perleberg oder Cottbus bleibt Brandenburg insgesamt hinter seinen Möglichkeiten zurück“, erklärt Clemens Rostock, Landesvorsitzender der Brandenburger Bündnisgrünen.

Mit dem Mobilitätsgesetz hat die damalige Kenia-Koalition ein klares Ziel formuliert: Bis 2030 sollen mindestens 20 Prozent der Wege im Land mit dem Fahrrad zurückgelegt werden. Dafür wurden die Mittel für den Radverkehr von 4 auf über 40 Millionen Euro jährlich erhöht – ein wichtiger Impuls.

„Doch wenn diese Anschubfinanzierung nicht verstetigt wird, bleibt sie ein Strohfeuer“, warnt Rostock. Der Haushaltsentwurf 2025 setzt ein fatales Signal: Statt den eingeschlagenen Weg konsequent weiterzugehen, sollen die Mittel für den Radverkehr gekürzt werden. „So wird das Mobilitätsgesetz zur leeren Hülle. Damit das kein Strohfeuer bleibt, müssen die Mittel weiter erhöht, der Weg konsequent fortgesetzt werden. Ohne Personal, Planungskapazitäten und eine langfristige Finanzierung lässt sich kein echter Wandel erzielen.“

Dabei müsste Brandenburg eigentlich das Fahrradland schlechthin sein: keine hohen Berge, stattdessen weite Ebenen, zahlreiche Seen und Wälder – ideale Voraussetzungen für komfortables, naturnahes und klimafreundliches Radfahren. Gerade mit wachsender E-Mobilität kann das Fahrrad enorme Verkehrsleistungen übernehmen.

Doch um dieses Potenzial zu nutzen, braucht es sichere und komfortable Wege, gute Abstellanlagen und eine klare Priorität für die Verkehrssicherheit. Der Fahrradklimatest macht deutlich: Genau hier bestehen die größten Defizite.

„Jetzt ist die Zeit zu handeln. Brandenburg braucht eine dauerhafte, verlässliche und ehrgeizige Radverkehrspolitik. Dafür braucht es Radinfrastruktur in einem guten Zustand und Maßnahmen für die Verkehrssicherheit – und politischen Willen“, so Rostock.

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https://www.adfc.de/pressemitteilung/fkt24-grossstaedte-fahrradfreundlicher-miteinander-im-verkehr-herausfordernd