Auch ohne Zukunftszentrum: Zukunft wird in der Doppelstadt gemacht

Zur Jury-Entscheidung, Halle als Standort für das geplante Zukunftszentrum Deutsche Einheit zu empfehlen, sagt die Landesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen Brandenburg, ALEXANDRA PICHL: 

„Das Zukunftszentrum kommt nicht nach Frankfurt (Oder). Zunächst: Herzlichen Glückwunsch an Halle. Trotzdem macht mich die Entscheidung traurig. Auch ohne Brandenburger Brille lässt sich zweifellos festhalten, dass die Doppelstadt Frankfurt/Słubice eine hervorragende Wahl gewesen wäre. Die Oderregion verkörpert wie keine zweite die europäische Dimension der Deutschen Einheit und lebt die gemeinsame Zukunft in einem zusammenwachsenden Europa vor. Natürlich müssen wir alle die Enttäuschung nun erst einmal verdauen. Am Ende bleiben aber die hoffnungsvoll stimmenden Erkenntnisse stehen. 

Die großartige Bewerbung hat ganz Deutschland gezeigt, welch ein Juwel die Doppelstadt Frankfurt/Słubice ist. Zukunft wird in der Doppelstadt gemacht, mit oder ohne Zentrum! Dem kraftvollen Engagement so vieler Menschen in der Stadt und darüber hinaus gebührt Respekt. Das Unterhaken, der Zusammenhalt, die unermüdliche gemeinsame Arbeit: Das zeigt, was diese Region kann. Nun gilt es, die Ideen aufzugreifen, die im Bewerbungsprozess entstanden sind, denn vieles davon tut der Stadt auch ohne Zukunftszentrum gut. Die Pläne zur verkehrsberuhigten Innenstadt weiterzuverfolgen und einen Straßenbahnausbau wieder in Betracht zu ziehen, wären lohnende erste Schritte.“

Alexandra Pichl betont: „Jetzt, da die Standortfrage geklärt ist, muss das Zentrum mit Leben gefüllt werden und der inhaltliche Aufbau beginnen. Die Aufgaben, die das Zukunftszentrum erfüllen soll, sind groß und vielfältig. Wichtig ist, dass die teils sehr unterschiedlichen Perspektiven der ostdeutschen Bundesländer und Regionen einfließen. Denn die ostdeutschen Bundesländer haben verschiedene Transformationserfahrungen gemacht und stehen mit Blick auf die Zukunft vor unterschiedlichen Herausforderungen und Chancen. In Ostbrandenburg beispielsweise hat die europäische Dimension der Deutschen Einheit eine besondere Rolle gespielt, das europäische Zusammenwachsen ist hier eine wichtige Säule der Transformation. Brandenburg muss sich weiter engagieren, und seinen Teil dazu beitragen, dass das Zukunftszentrum die Vielfalt der Erfahrungen und Perspektiven aufnimmt. Denn nur so kann es die gewünschte Wirkung entfalten.“ 
 

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