Plastikfrei und in Bio-Qualität: Brandenburger Landesvorsitzende zeichnet Inhaberin von Potsdams erstem Unverpacktladen aus

Am heutigen Montag hat die Brandenburger Landesvorsitzende von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Petra Budke, die Auszeichnung Grüne Gründerin an die 29-jährige Carolin Schönborn aus Potsdam vergeben. Anfang Juni dieses Jahres hat die gebürtige Eisenhüttenstädterin den ersten verpackungsfreien Lebensmittelladen „maßVoll – einkaufen unverpackt“ in der Landeshaupt-stadt eröffnet und damit den ersten in ganz Brandenburg. Der Unverpacktladen entspräche optimal den bündnisgrünen Forderungen nach Müllvermeidung und Nachhaltigkeit, begründete Petra Budke die Entscheidung der Jury, die den Preis bereits zum 22. Mal vergibt. Seit Mai 2016 würdigt der Landesverband damit Existenzgründerinnen in Brandenburg für ihre Risikobereitschaft, ihren Geschäftssinn und ihre nachhaltigen und originellen Ideen.

Am heutigen Montag hat die Brandenburger Landesvorsitzende von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Petra Budke, die Auszeichnung Grüne Gründerin an die 29-jährige Carolin Schönborn aus Potsdam vergeben. Anfang Juni dieses Jahres hat die gebürtige Eisenhüttenstädterin den ersten verpackungsfreien Lebensmittelladen „maßVoll – einkaufen unverpackt“ in der Landeshaupt-stadt eröffnet und damit den ersten in ganz Brandenburg. Der Unverpacktladen entspräche optimal den bündnisgrünen Forderungen nach Müllvermeidung und Nachhaltigkeit, begründete Petra Budke die Entscheidung der Jury, die den Preis bereits zum 22. Mal vergibt. Seit Mai 2016 würdigt der Landesverband damit Existenzgründerinnen in Brandenburg für ihre Risikobereitschaft, ihren Geschäftssinn und ihre nachhaltigen und originellen Ideen.

„Jeder von uns verursacht rund 37 Kilogramm Plastikmüll im Jahr, damit ist Deutschland trauriger Spitzenreiter in Europa. Die Folge sind schwimmende Plastikteppiche in den Ozeanen, illegale Mülldeponien und qualvoll verendende Tiere mit Kunststoff im Magen“, erklärte Petra Budke. „Carolin Schönborn zeigt, dass es anders geht und packt das Müllproblem aktiv an. Darüber hinaus achtet sie auf die Nachhaltigkeit bei ihren Produkten, das heißt, dass bei deren Herstellung, Abpackung und Vertrieb so wenig Müll wie möglich anfällt. Außerdem sind 95 Prozent der Produkte in Bio-Qualität. Ihre Ware bezieht Sie teilweise schon von Bauern und Händlerinnen aus Brandenburg und stärkt somit auch deren Wirtschaftskraft. Die Menge an regionalen Produkten soll in Zukunft weiter steigen.“

Janny Armbruster, bündnisgrüne Fraktionsvorsitzende in der Stadtverordnetenversammlung und Kandidatin für das Amt der Oberbürgermeisterin in Potsdam, bekräftigte das Potenzial für einen Unverpacktladen: „Wir haben hier in Potsdam viele Menschen, die über ihr Konsumverhalten nachdenken, die ihr Leben und ihren Einkauf danach ausrichten, Müll zu vermeiden und sich gesund zu ernähren. Daher bin ich fest davon überzeugt, das der Laden „maßVoll“ Erfolg haben wird – das Maß ist voll, die Zeit ist reif.“

Das bestätigte die Grüne Gründerin: „Ich musste gar keine Werbung für den Laden machen – schon bevor ich überhaupt die Facebook-Seite erstellt hatte, wussten alle davon.“ Schönborns Resümee nach zwei Monaten Ladenöffnung: „Es läuft gut. Viele haben erstmal geguckt, was das Sortiment hergibt und sich informiert, wie das mit den Behältern und dem Abwiegen funktioniert. Ich habe schon Stammkunden, die kommen jeden zweiten oder dritten Tag hier rein.“ Inzwischen hat sie sogar einen Angestellten auf Midijob-Basis. Carolin Schönborn optimiert fortlaufend ihr Sortiment, das derzeit aus rund 500 Produkten besteht. „Ich möchte ein Miteinander entwickeln“, erklärte sie dazu, „bei einigen Händlern stoße ich damit auf offene Ohren und wir finden gemeinsam eine Lösung, wie man Verpackungsmüll reduzieren kann.“ Auch suche s ie stets nach Lösungen für die Wünsche der Kundinnen und Kunden wie Zahnseide in Gläschen oder flüssiges Shampoo im Spender. Das Kassensystem mit dem Abwiegen der Behälter, gekoppelt an Gewicht und Preis, hat ein Potsdamer Kassenunternehmen speziell für sie entwickelt. Die Kund*innen bringen Gläser oder Behälter mit oder kaufen sie bei „maßVoll“ ein und wiegen zunächst den leeren Behälter. Dann füllen sie die in transparenten Spendern bereitstehende Ware wie Müsli, Mehl oder Waschpulver ab.

Die Gründungsidee zu einem Unverpacktladen war in der angehenden Lehrerin für Englisch und Geschichte länger gereift. Auf ausgedehnten Reisen nach Indien und Mittelamerika sah sie viel Müll mitten in der Natur. „Das hat mir vor Augen geführt, was wir auch in Deutschland täglich an Müll produzieren – er wird zwar abgeholt und verschwindet damit scheinbar, aber aus den Augen ist eben nicht aus dem Sinn“, erklärte Schönborn. „Mit „maßVoll“ möchte ich unseren Plastikkonsum durch bewusstes Einkaufen reduzieren.“ Als sie vor zwei Jahren einen Bericht über den ersten Unverpacktladen in Kiel sah, „wusste ich sofort mit Herz und Verstand: das ist es!“ Beim Gründungsprozess haben sie der Unverpacktladen in Mainz und die Gründungswerkstatt „Enterprise“ in Potsdam unterstützt.

Die Preisvergabe war zugleich die letzte Station der Sommertour des Landtagsabgeordneten und umweltpolitischen Sprechers der bündnisgrünen Fraktion, Benjamin Raschke, zu Müllkriminalität und Müllvermeidung in Brandenburg.

Die Öffnungszeiten von „maßVoll“: sonntags und dienstags geschlossen, montags und mittwochs bis freitags von 10 bis 13 Uhr und 14 bis 19 Uhr, sonnabends von 10 bis 16 Uhr.

 

 

 

 

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