Erhebung zu Wartezeiten beim Arzt - gesetzlich versicherte Patienten warten in Brandenburg im Schnitt 24 Tage länger

Zur Frage, ob Kassenpatienten in Brandenburg länger auf einen Facharzttermin warten als privat Versicherte, haben Bündnis 90/Die Grünen Brandenburg eine Erhebung in Auftrag gegeben. Das Ergebnis:  Im Durchschnitt müssen gesetzlich versicherte Patienten in Brandenburg 24 Tage länger auf einen Termin warten.

09.09.13 –

Zur Frage, ob Kassenpatienten in Brandenburg länger auf einen Facharzttermin warten als privat Versicherte, haben Bündnis 90/Die Grünen Brandenburg eine Erhebung in Auftrag gegeben. Das Ergebnis:  Im Durchschnitt müssen gesetzlich versicherte Patienten in Brandenburg 24 Tage länger auf einen Termin warten. Besonders auffällig hierbei sind Cottbus und die südöstlichen Kreise von Brandenburg. In Cottbus und Umgebung wartet ein Kassenpatient durchschnittlich 33 Tage länger auf einen Facharzttermin. In vielen Fällen unterschieden sich die Wartezeiten um mehr als 100 Tage. ‚Spitzenreiter‘ war hier ein Augenarzt aus Eberswalde: Als Kassenpatient wurde uns ein Termin nach 180 Tagen angeboten, als privat Versicherter nach 18 Tagen.

Sehr problematisch ist die Situation für Patienten mit Haut- oder Augenproblemen in Cottbus und den angrenzenden Kreisen. Bei 17 von 21 angerufenen Praxen in Cottbus, Spremberg, Lübben/ Lübbenau, Wildau, Herzberg oder Peitz bekam man als Kassenpatient keinen Termin. Als Privatpatient bekam man in allen diesen Praxen einen Termin, wobei man aber auch Wartezeiten von 2-4 Wochen in Kauf nehmen musste.

Dazu Annalena Baerbock, Landesvorsitzende und Spitzenkandidatin zur Bundestagswahl: "Die Ergebnisse der Erhebung unterstreichen: Wir sind mittendrin in der Zwei-Klassen-Medizin. Vielerorts orientiert sich die Terminvergabe aufgrund der unterschiedlichen Honorarordnungen nicht am Beschwerdebild, sondern an der Art der Versicherung. Diese soziale Ungerechtigkeit wollen wir Grünen mit der  Bürgerversicherung abschaffen. In den Solidarausgleich werden dann alle Menschen und alle Einkunftsarten einbezogen. Einer der Schritte auf dem Weg zur Bürgerversicherung ist eine gemeinsame Honorarordnung für Ärzte - für gleiche Leistung wird es dann gleiches Geld geben, ganz gleich welcher Versicherer das Honorar zahlt. Das nimmt die Anreize zur Bevorzugung bestimmter Gruppen".  

Erhebung als PDF-Dokument zum Download.

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Pressemitteilung LV | Soziales und Gesundheit