Menü
12.07.17 –
„Wir sind jetzt da mit voller Power. Grün heißt ökologisch, gerecht und weltoffen“, begrüßte die grüne Brandenburger Spitzenkandidatin ANNALENA BAERBOCK die über 100 Gäste der Grünen Sommerkonferenz am 8. Juli im Oranienwerk in Oranienburg. „Ökologie steht an erster Stelle. Umwelt ist nicht alles, aber ohne Umwelt ist alles nichts. Wer unsere Erde für unsere Kinder retten will, muss am 24. September Grün wählen!“ Die Grüne Sommerkonferenz richtet der Brandenburger Landesverband von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN bereits im siebten Jahr aus, um unabhängig von Parteitagen mit Expert*innen außerhalb der Partei ins Gespräch zu kommen, Kenntnisse in Workshops zu vertiefen und Visionen für Brandenburg zu entwickeln. Dieses Mal stand sie ganz im Zeichen des Bundestagswahlkampfes unter dem Motto „Zukunft wird aus Mut gemacht!“, Referent*innen, Parteimitglieder und Interessierte befassten sie sich mit den Themen des Bundestagswahlprogrammes. „Grün macht den Unterschied“, betonte die Brandenbuger Landesvorsitzende PETRA BUDKE, „wir Brandenburger Bündnisgrüne ziehen hochmotiviert in den Wahlkampf. Unsere Umfragewerte sind stabil, wir sind raus aus dem Tal.“ Ziel der Brandenburger Grünen ist es, ein zweistelliges bundesweites Ergebnis zu erringen und drittstärkste Kraft im Bund zu werden. Damit könnten nicht nur die Bundestagsabgeordnete ANNALENA BAERBOCK aus Potsdam, sondern auch der zweite Spitzenkandidat GERHARD KALINKA aus Blankenfelde-Mahlow für Brandenburg in den Bundestag einziehen. ANNALENA BAERBOCK rief im voll besetzten Kultursaal des Oranienwerks die Teilnehmer der Konferenz auf, selbstbewusst für grüne Werte einzutreten: „Ich stehe für den Kohleausstieg bis 2030, ich stehe für mehr Bus und Bahn statt für fossile Verbrenner. Es ist richtig, dass wir uns nicht verunsichern lassen: 33 Prozent der Menschen finden, dass Klimaschutz bei dem G20-Gipfel das wichtigste Thema ist, weil sie merken, dass auch bei uns etwas nicht stimmt.“ BAERBOCK verdeutlichte die Klimakrise an zwei aktuellen Extremwetter-Ereignissen: den erfrorenen Kirschen, weil die Bäume schon im März geblüht hatten, und dem Starkregen von letzter Woche, wo in Oranienburg und umliegenden Gemeinden in 24 Stunden 260 Liter pro Quadratmeter niederprasselten. „Um all das aufzuhalten, gibt es nur einen Weg: wir müssen raus aus den fossilen Energien!“ Die Grünen seien aber nicht nur die Stimme der Bienen, sondern auch klar die Stimme der Kinder. „Wir brauchen eine Kindergrundsicherung, die ohne Antrag für alle Kinder greift – denn unser reiches Land kann sich arme Kinder nicht mehr leisten! Ich stehe für ein Familienbudget, für viel mehr Geld für Kitas und Schulen. Ich stehe für den Familiennachzug von Flüchtlingen und der Aussetzung der Abschiebungen nach Afghanistand. Ich stehe für ein starkes Europa in einer friedlichen Welt. Ich stehe für Öko, Gerechtigkeit und Weltoffenheit!“ GERHARD KALINKA, zweiter Spitzenkandidat der Brandenburger Bündnisgrünen, lenkte in einer persönlichen, emotionalen Rede das Augenmerk darauf, was die Grünen schon alles erreicht hätten: „Ich schöpfe meine Kraft aus der Zuversicht: Wir können den CO² Ausstoß verringern, das Gift und die Medikamente aus dem Boden holen, Plastikmüll aus den Meeren filtern. Wir Bündnisgrüne haben viel mehr bewirkt, als unseren Stimmenzahlen wiedergeben: Katalysatoren, Emissionsschutz, Dosenpfand, Naturschutzgebiete, Erneuerbare-Energien-Gesetz und vieles mehr. Die anderen müssen hinter uns herdackeln, gestern bei der Atomkraft, heute bei der Ehe für alle, morgen beim Kohleausstieg und bei der Elektromobilität. Wir haben die Liebe, den Optimismus, die Leidenschaft, die Kraft, wir setzen die Zukunftsthemen, die Konzepte, die Richtung: Zukunft wird aus Mut gemacht!“ Der Landesverband hatte Oranienburg als Ort der Sommerkonferenz mit Bedacht gewählt, denn am 24. September findet hier neben der Wahl zum Deutschen Bundestag die Wahl des Bürgermeisters von Oranienburg statt. Grüner Kandidat um das Amt, das 24 Jahre lang Hans-Joachim Laesicke von der SPD ausübt, ist der 54-jährige HEINER KLEMP aus Lehnitz. Er erinnerte an die über 100jährige Geschichte des Oranienwerks als Fabrik für Stahlfedern, die Privatisierung unter der Treuhand nach 1989 und den Verkauf nach China durch Thyssen Krupp und als „Erfolgsstory“ die Gründung als Zentrum für die Kreativen vor knapp fünf Jahren: „Wir brauchen ein Gründerzentrum auch für andere Branchen, um junge Unternehmer bei Neugründungen in der Region zu halten. In Hennigsdorf ist ein Gründerzentrum sehr erfolgreich, dort haben insgesamt 50 Unternehmen ungefähr 800 Plätze geschaffen. Das wünsche ich mir auch für Oranienburg.“ Als Manager eines Software-Unternehmens traue er sich durchaus zu, 600 Mitarbeiter in der Verwaltung und weitere 350 Mitarbeiter der städtischen Werke zu leiten. Als Bürgermeister würde er sich vor allem einsetzen für: bessere Mitsprachemöglichkeiten der Bürger bei kommunalen Entscheidungen, wie z.B. bei Bauprojekten, die Einbindung der Jugendlichen, ein Stadtbuskonzept mit besserer Taktung vor allem zu den Stoßzeiten sowie gesünderes Essen in Schulen und Kindertagesstätten mit eigenen Küchen und regionalen Lebensmitteln. Für die Grüne Sommerkonferenz war auch extra SKA KELLER aus Brüssel angereist, die Fraktionsvorsitzende der Grünen im Europäischen Parlaments. Warum es sich lohnen würde, jeden Tag früh aufzustehen und für ein starkes, weltoffenes Europa zu streiten, beantwortete sie selbst, indem sie die vor wenigen Tagen verstorbene Simone Veil würdigte: „Sie hat den Holocaust überlebt, sie war eine große Feministin und sie war die erste Frau, die erste Parlamentspräsidentin der EU, sie hat maßgeblich für die Frauenrechte gekämpft und war eine Vorreiterin für ein weltoffenes, tolerantes Europa!“
Kategorie
Jeweils 17-19 Uhr, in der Regel per Zoom Interessierte wenden sich gern an die Sprecher*innen für den Zugangslink (lag.religion@gruene-brandenburg.de).
Mehr